10.06.2024

JEEPERS CREEPERS - REBORN (2022)

Zwei junge Leute nehmen an einem Horror-Festival teil, das heimlich dazu dient den Jeeper Creeper wiederzuerwecken...

Die Legende existiert...

Neuauflagen bzw. andere Interpretationen sind als eventuell finanziell lukrativer Ansatz eine beliebte Methode, wenn man mehr als nur die nächste Fortsetzung oder eine Neuverfilmung abliefern will, nachdem sich eine Reihe nach längerer oder kürzerer Zeit finanziell tot geritten hat. Von "Leprechaun - Origins", über "Wrong Turn - The Foundation", bis hin zu "Paranormal Activity - Next of Kin", der Beispiele gibt es in semi-berühmten, wie auch in tatsächlich populären Franchises zu genüge. Und im Falle von "Jeepers Creepers" macht der Gedanke eines anderen Ansatzes allein schon von den Gesetzmäßigkeiten der Kreatur her Sinn. Will man nicht gerade auf einen zu großen Schritt in die Zukunft, oder wahlweise einen ebensolchen in die Vergangenheit zurück greifen (bei all den vielen Jahren, welche den Zyklus ausmachen, wenn der Creeper sich seine Körperteile zusammen sucht), dann macht ein völlig neuer Ansatz Sinn. Und wenn man eine Fortsetzung derart in die Belanglosigkeit geritten hat, wie mit "Jeepers Creepers 3" geschehen, allein schon weil das Wesen viel zu präsent war und keine Mystik mehr versprühte, dann umso mehr. 

Verabschiedet vom Ur-Regisseur der Reihe, Victor Salva, der nicht einmal mehr als Produzent offiziell fungiert, hat sich außer dessen Loslösung von der Reihe allerdings nicht viel verändert. Zwar setzt der Film zu Anfang mit einem dem Beginn von Teil 1 arg identischen Szenario an, was er dann augenzwinkernd nutzt, um mit dem Stammzuschauer der Marke zu spielen (was zumindest ein wenig Sympathie in der zu halbherzigen Umsetzung aufkommen lässt), das darauf folgende Gerede von der Legende des Creepers, welche die vorangegangenen Filme mit dem Durchbrechen der Metaebene zum Teil der Legendenbildung macht, ist jedoch schleunigst über Bord geworfen. Nun hätte man neue Gesetzmäßigkeiten erschaffen können, aufgrund dessen, dass alles was in den drei Vorgängern erzählt wurde nur die Ahnung dessen war, was da draußen tatsächlich existiert. Man hätte an der Kreatur selbst Veränderungen stattfinden lassen können. Ja, sogar die Motivation des Aggressors hätte neu definiert werden können. Doch nichts dergleichen wird genutzt. Nach einer längeren Einleitung, welche die Idee von "Blood Fest" variiert, mehr jedoch noch bei "Field of Blood" klaut, ist man schneller im üblichen Einerlei der Reihe angekommen, als man meinen sollte. 

Neu sind lediglich die Hintergründe eines Kults, der das Erwachen des Creepers fördert und erhofft, und der breitet die Entmystifizierung der ganzen Sache nur noch mehr aus, als mit Teil 3 ohnehin schon geschehen. Nachdem ein großer, optisch gar nicht mal schlecht getrickster, Wirbel um das Erwachen der Kreatur gemacht wird, wird auch der Creeper wieder viel zu häufig gezeigt, so dass man aus den Fehlern der zweiten Fortsetzung, die sich schon leicht in "Jeepers Creepers 2" abgezeichnet haben, doch nichts gelernt hat. Der Handlungsort in dem unübersichtlichen Gebäude mag ein wenig was hermachen, letztendlich ist "Jeepers Creepers 4", wie er als Alternative dann doch eher korrekt betitelt ist, aber völlig austauschbar und uninteressant ausgefallen. Er guckt sich bereits in seinen neugierig machenden Momenten zu gewöhnlich, im Laufe des bereits zu bekannten Szenarios wird er schließlich nur noch langweilig und uninteressant. Wenn sich schon die Verantwortlichen nicht wirklich für die Reihe interessieren, kann man sie freilich nur noch tot reiten. Mit Regisseur Timo Vuorensola hatte man sich zudem einen Regisseur geangelt, der bereits die reizvolle Idee eines "Iron Sky" nicht auf die Leinwand gebannt bekam. Mehr als ein finanzielles Interesse ist im bisher letzten Kapitel eines ursprünglich reizvollen ersten Teiles somit nicht zu spüren. Dementsprechend reserviert bis enttäuscht sind auch die Reaktionen des Publikums ausgefallen, das eben doch nicht jeden Rotz frisst... nicht immer zumindest.  Wiki

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