08.06.2024

DER SATAN MIT DEN LANGEN WIMPERN (1964)

Teenagerin Janet leidet unter Alpträumen und der Angst, ebenso wie ihre Mutter, in den Wahnsinn abzudriften. Als sich ihr Zustand im Mädcheninternat verschlechtert, begleitet eine Lehrerin sie heim und stellt fest, dass sie dort mit einer medizinisch ausgebildeten Angestellten bestens aufgehoben ist. Doch der Schein trügt...

Die andere Frau...

Stimmige Gruselmusik, wie typisch für seine Zeit, hübsche Fotografien, die teilweise von "Bis das Blut gefriert" inspiriert wurden, trotz ihrer Schönheit aber freilich nie die künstlerische Raffinesse des Originals erreichen, "Nightmare" (Originaltitel) zieht einen schnell in seinen Bann, so spannend und packend, wie er inszeniert ist, versehen mit einer leidenden, im Mittelpunkt stehenden Teenagerin, deren Schicksal man nur erahnen kann. Bei all den Fährten, die "Der Satan mit den langen Wimpern" legt und all den Überraschungen, die selbst den Stammzuschauer überrumpeln können, ist man wahrlich am grübeln, worauf die Geschichte hinaus will. Der deutsche Titel hilft beim Irrflug ungemein, vermutet man doch stets einen weiblichen Aggressor. Gibt es einen solchen? Und wenn: soll es um dessen Taten zentral gehen? Die Antworten werden manch einen überraschen in einem von Freddie Francis stimmig abgelieferten Grusler, der zarten Gemütern beim Sichten in der Nacht sicherlich Gänsehaut bescheren kann. Der Film hält einen definitiv auf Trab, eben weil er nur bedingt das übliche Muster derartiger Stoffe abgrast. Er bietet gute Mimen in interessanten Rollen, eine tolle Auflösung und zur Mitte hin eine wundervolle Desorientierung des Zuschauers, der, ähnlich wie bei Hitchcocks "Psycho", inmitten eines verstörenden Szenarios eine neue Identifikationsfigur vorgesetzt bekommt. Die Vergleiche zeigen, dass "Der Satan mit den langen Wimpern" ein Kind seiner Zeit ist, damit typisch für diese ausgefallen ist, sicherlich auch modern für damals, aber nur bedingt mutig zu nennen ist, bei all der Fremdinspirierung. Eigenständig genug ist er dennoch ausgefallen und kurzweilig unterhaltend mit seiner düster atmosphärischen Stimmung sowieso. Zum großen Geheim-Tipp fehlt ihm zwar das gewisse Etwas, aber Stammzuschauer dieser Art Grusler werden zufrieden mit dem Ergebnis sein. Der Film ist eines der unbekannteren Horrorfilme aus der legendären Hammer-Schmiede, bietet aber technisch und von Maske und Inventar her die typischen Stärken, welche das Studio so berühmt und erfolgreich werden ließen.  Wiki

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