22.08.2012

ZOMBIE STRIPPERS (2008)

Das Militär bekämpft in naher Zukunft Zombies in jenem Labor, in welchem sie geschaffen wurden. Ein Soldat, der gebissen wurde, kann fliehen. Er flüchtet in den naheliegenden Stripclub und beißt dort eine der Tänzerinnen, die mit ihrem Zombielook auf Begeisterung bei den Gästen stößt...
 
Untote Nackedeis...
 
Da gab es erst 2007 „Zombies vs. Strippers“, da folgte ein Jahr später „Zombie Strippers“ von Regisseur Jay Lee, der Robert „Freddy Krueger“ Englund im Gepäck hatte und die Pornodarstellerin Jenna Jameson. Nein, eine Fortsetzung zu dem ein Jahr zuvor erschienenen, themenverwandten Streifen ist dies nicht, und die gerade erwähnten Billig-Filmsternchen sind sicherlich auch kein Grund einzuschalten, zumindest dürften nur wenige durch diese Promis gelockt werden.

Dabei wird Allesdreher Englund seinem miesen Ruf diesmal gar nicht gerecht. Ähnlich unverkrampft wie der komplette Streifen, spielt er comichaft schurkisch, ist dabei sympathisch albern ohne es all zu sehr zu übertreiben. Overacting ist zwar seine Devise, aber warum sollte man darauf auch verzichten in einem sich dem Schund so freiwillig hinwerfenden Streifen wie diesem?

Sicherlich hat niemand auf „Zombie Strippers“ gewartet, außer vielleicht ein paar pubertierende Teenager, aber das Ergebnis war wesentlich amüsanter als von mir vermutet. Nach Logik darf hier fragen wer will, aber das Tempo ist hoch, die Zombies wissen optisch zu gefallen und die Goreeffekte, die sich zwischen handgemacht und computerprogrammiert abwechseln, wissen ebenfalls zu überzeugen. Das Gegenteil hatte schon so manchen Film mit mehr Potential zerstört.

Dennoch steht und fällt ein Film nicht nur mit seinen äußeren Reizen, selbst dann nicht wenn er Stripperinnen zum Mittelpunkt macht. Zumindest kann man die Gäste verstehen. Als Zombies sehen die Damen tatsächlich attraktiver aus als zuvor, besetzte man doch die üblichen gewöhnlichen Tussis für den Massengeschmack. Die Gradwanderung zwischen moderig und erotisch ist also gelungen, und das rettet den Streifen über eine kleine Durststrecke hinweg, in welcher eigentlich etwas zu viel gestrippt wird und zu wenig anderweitig passiert. Eine kürzere Lauflänge hätte „Zombie Strippers“ also gut getan.

Glücklicher Weise erkannten die Verantwortlichen des Streifens, dass es unsinnig wäre ein solches Thema zu ernst anzugehen. Also wurde aus diesem Stoff eine Horror-Komödie gemacht, die humoristisch auch gleich zu Beginn Pluspunkte sammeln darf, wenn sie die Zukunft des ach so freien Landes USA präsentiert, in welcher der mal wieder gewählte Präsident George Bush kurzerhand die Demokratie abgeschafft hat, um gemeinsam mit seinem Vize Schwarzenegger das Land so zu steuern, wie er es für richtig hält.

Da wird auf „RoboCop“- und „Starship Troopers“-Art, wenn auch nicht so gekonnt wie da, kurzfristig medial herumgesponnen, gezeigt wie das Fernsehen manipuliert und propagiert, um daraufhin ins wahre Leben überzuschwenken, um die Wahrheit zu zeigen. Dabei hält man sich mit der Vorgeschichte nur recht kurz auf, allerdings nicht ohne allerhand Zombie-Action zu zeigen.

Klar ist in einem Film über Zombie-Stripper auch nackte Haut zu sehen, und so mancher Bereich aus dem Hardcore-Sektor wird verarscht oder wird als bekannt vorausgesetzt. Die groteskeste Situation darf man thematisch hierzu wohl dann sichten, wenn zwei untote Stripperinnen sich auf der Bühne gegenseitig bekriegen und Billardkugeln mit ins Spiel kommen. Darauf näher einzugehen würde jedoch jugendgefährdend sein, deswegen lasse ich es mal.

Wer den Titel des Streifens ansprechend findet, ist eigentlich bereits im richtigen Film. Und umgekehrt dürfte es genau so sein. „Zombie Strippers“ ist kurzweiliger, freiwilliger Schund, will nichts anderes sein und reizt sein Grundthema zwar kaum aus, gibt sich dafür aber allerhand anderen abartigen Ideen hin, wonach der Gorehound lechzt. Schade dass der Satiregehalt des Anfangs danach nur noch gelegentlich aufblitzt, andererseits bleibt sich „Zombie Strippers“ auf seine restliche schlichtere Art auch eher treu. Vielleicht wäre er mit mehr Satireanteil nicht mehr das geworden, was irgendwer sehen will.  OFDb

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