29.10.2012

ATTACK OF THE CRAB MONSTERS (1957)

Seefahrer steuern eine Insel an, um nach vermissten Menschen zu suchen. Auf der Insel angekommen müssen sie feststellen, dass diese von Riesenkrabben bewohnt wird, welche durch Nahrung die Intelligenz ihrer Opfer aufnehmen können. Da die Viecher die gesuchten Leute vertilgt haben, sind sie somit recht clever...

Die Krabbe in meinem Kopf...
 
Mit "Attack Of The Crab Monsters" habe ich nun endlich wieder einen kleinen englischsprachigen Film gesehen, der nicht nur nicht in Deutschland veröffentlicht wurde, sondern auch ungewöhnlich und empfehlenswert ist. Er ist interessant erzählt und dank Einfallsreichtum und einer für seine Entstehungszeit ungewohnt hohen Dosis Action auch niemals langweilig. Schon in den ersten 5 Minuten gibt es Explosionen, Sturzfluten, Krach und Action zu genießen, so dass das ganze ein wenig an Schrottfilmer Emmerich erinnert. Und auch wenn man die erste Riesenkrabbe erst relativ spät sichtet, wird doch sehr kurzweilig auf diese Begegnung hingearbeitet.

Der Film beginnt mit einem flotten Vorspann, der zu nostalgischer Musik nett gemalte Bildchen präsentiert. Dann hören wir einen göttlichen Kommentar (interessante Idee) und schließlich kommen wir zu den eben von mir erwähnten Katastrophen-Szenen. Wenn sich die Gruppe Expeditionsteilnehmer nun endlich auf der Insel einfindet, auf welcher der Rest des Films spielt, bleibt das Erzähl-Tempo recht flott. Hin und wieder führt man den Zuschauer in die Irre, beispielsweise wenn man das Knacken von Krabben-Zangen zu hören glaubt, die Protagonisten ängstlich in der Nacht vors Haus treten, um dann festzustellen, dass einige Äste draußen knacken, wenn sie die Hausfassade berühren.

Die erste Attacke einer Krabbe findet im klassischen Stil statt, wie sie z.B. in der „Alf"-Folge "Der Kammerjäger und die Kakerlake" parodiert wurde: man sieht beim Angriff nur eine große Scheren-Klaue. Diese kommt ca. 3 mal zum Einsatz bevor man das erste Monstrum richtig sichtet. Dieses ist optisch gelungen, wirkt etwas lächerlich durch seine müden Augen, aber zumindest belustigen die Tiere nicht so stark wie der Glupschaugen-Vogel aus "Angriff der Riesenkralle" oder ähnlichen Kulleraugen-Kreaturen. Leider schien Regisseur Corman selbst im Vergleich zu ähnlichen Billigstreifen ("Black Scorpion", "Formicula") nicht viel Geld gehabt zu haben, da es nur eine Riesenkrabben-Puppe gibt, so dass Massenszenen dieser unnatürlichen Gattung nicht umzusetzen waren.

Die aus ähnlichen Filmen bekannte Geschichte bekommt eine skurrile Abwandlung. Wenn die Menschen des öfteren nachts von einer sehr strengen und bedrohlichen Stimme angelockt und verängstigt werden, ist man zunächst vor den Kopf gestoßen und weiß nicht was das nun soll. Können die Viecher etwa reden? Nein, das nicht! Aber sie nehmen per Telepathie Kontakt zu ihrer zukünftigen Beute auf.

Die Krabben können mit Aufnahme der Nahrung das Wissen ihrer Opfer aufnehmen. Deswegen sind die Riesentiere auch recht intelligent. So entpuppen sich z.B. die im Film ständig erfolgten Erdbeben als Plan, die komplette Insel zu zerstören, um die dort ansässigen Menschen zu töten. Zudem können sich die entarteten Krabben regenerieren, was den finalen Plan die wenigen Viecher zu töten schwieriger macht, als die geringe Anzahl der Riesenkrabben-Population vermuten lässt.

Natürlich ist das alles nur augenzwinkernd guckbar. Ernster Horror ist da nicht vorhanden, aber das wird damals auch nicht viel anders gewesen sein. Sicher werden sich ein paar Kids davor gruseln können, für den erwachsenen Zuschauer ist „Attack Of The Crab Monsters“ jedoch lediglich ein kurzweiliger Monster-Spaß, der es wie oben erwähnt nicht nach Deutschland geschafft hat, was in Anbetracht manch eher lahmen Vergleichsfilme, die es schafften, sehr schade ist. Ich kann auf jeden Fall meine Empfehlung aussprechen, betone jedoch, dass dieser Film nicht mehr als ein netter, augenzwinkernder Spaß ist. Aber wie heißt es so schön in einem Titel aus einem anderen Filmgenre? Es muss nicht immer Kaviar sein!  OFDb

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