15.10.2012

MANIAC COP 2 (1990)

Polizist McKinney macht eine grausame Entdeckung: Cordell lebt! Allerdings ist er nach dem Tod von Jack Forrest und dessen Freundin der einzige, der daran glaubt. Der Maniac Cop stößt währenddessen auf einen Prostituiertenmörder, der glaubt in Cordell einen Seelenverwandten gefunden zu haben...

Der Tod ist kein Hindernis...
 
Die Fortsetzung erzählt nicht viel neues, baut aber immerhin konsequent auf den Geschehnissen des Vorgängers auf. Die Figuren, die uns in Teil 1 begleiteten, werden zwar abgelöst durch neue, allerdings schauen sie in kleinen Nebenrollen in gleicher Besetzung kurz vorbei. Man kann nun rätseln ob es dreist oder ein psychologisch cleverer Kniff ist Bruce Campbell im Vorspann ziemlich vorne zu nennen, um dann zu sehen, dass seine Rolle ziemlich zu Beginn sterben darf. Sehen wir es einmal als einen Mix aus beidem an, denn "Tanz der Teufel 2" war nun wirklich noch nicht all zu lange her, und der Name Campbell ließ sich sicherlich noch gut verkaufen.

Was Teil 2 fehlt, ist der Spannungsgehalt, der in Teil 1 neben der Action so toll funktionierte. Teil 2 weiß in Punkto Action seinen Vorgänger locker zu toppen (man sollte nur einmal die ganzen Stuntmänner im Abspann zählen, für einen B-Movie sind das wirklich viel), aber Spannung kann dieser kleine Film leider nicht erzeugen. Er entschädigt dies jedoch dafür damit, dass er seine Geschichte erzählt, ohne auf politische Korrektheit oder das zarte Gemüt des Mainstream-Zuschauers zu achten. Die meisten Figuren sind bösartig und die wenig positiveren sind fragwürdig. Der Held ist deutlich an "Dirty Harry" angelehnt und in der deutschen Synchronisation bescherte man ihm auch gleich Eastwoods Stimme. Das wirkt.

Gelungen ist der Nebenstrang, in dem Cordell einen (anderen) Psychopathen kennen lernt. Dieser mordet aus eher geisteskranken Gründen, und so ist die Atmosphäre elektrisch geladen, da jeder Kenner des Ersten weiß, dass diese Freundschaft von Cordells Seite aus nicht fruchten kann, war erdoch schließlich einst ein geehrter Polizist. Aber er nutzt die fragwürdige Freundschaft zunächst einmal zu seinem Vorteil, und so dauert es bis der Psychopath die Rechnung präsentiert bekommt. Das ist auch gut so, denn der Schauspieler spielt diesen trotz jeglicher Übertreibung B-Film-glaubhaft.

Cordells Make-Up ist diesmal gelungener als die ollen Gesichtswunden im Erstling. Besonders zur Geltung kommt sein Aussehen, wenn Cordell im Finale brennend ein Massaker in Singsing anrichtet und seine Wunden somit einmal genauer ausgeleuchtet werden. Das Finalspektakel ist dick aufgetragen, aber es weiß zu unterhalten und sorgt dafür, dass nun auch der letzte Zuschauer endlich begreift, dass Cordell ein Zombie ist und nicht einfach nur ein totgeglaubter Polizist.

Schade dass der Schluss etwas zu plump und viel zu schnell daher kommt. Es wirkt, als wolle man nach einem geduldigen Film das Ende ganz schnell herbeiführen, so als wäre das Geld ausgegangen, was bei den ganzen actionlastigen Ereignissen nicht einmal wundern würde. Hier werden Autos zu Schrott gefahren, Abschleppwagenfahrer am Haken ihres Dienstautos durch die Stadt gefahren, Helden erdolcht, Psychologen bei Rekordgeschwindigkeit ans fahrende Auto gefesselt, Menschen in Brand gesetzt, mit Events wird hier wirklich nicht gespart. Actionfans kommen fast mehr auf ihre Kosten als die des Horrorgenres, aber auch nur fast.

Was mir fehlte war einfach die spannende Atmosphäre des Vorgängers. Dies und der plötzliche Schluss sind die Gründe, warum der Film trotz seiner Härte und konsequenten Erzählweise in meinen Augen nur angenehme Routine geworden ist. In jüngeren Jahren mochte ich die Fortsetzung noch mehr als Teil 1. Teens und junge Twens könnten also eventuell an diesem Film mehr Gefallen finden als am Vorgänger. Wenn man reifer wird und trotzdem noch auf Horrorschund-B-Movies abfährt wie ich, ist aber ein Qualitätsverlust von Teil 1 zu Teil 2 deutlich sichtbar.  OFDb

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