25.11.2012

I MARRIED A MONSTER FROM OUTER SPACE (1958)

Am Tag vor seiner Hochzeit wird Bill gegen einen außerirdischen Doppelgänger ausgetauscht. Erst in den Flitterwochen wird seine Angetraute misstrauisch...

Invasion der Bräutigam-Fresser...
 
Heutzutage würde man einen solchen Filmtitel sicherlich dem Komödiengenre zuordnen. Damals jedoch wurde er für einen ernst gemeinten SF-Horror verwendet. "I Married A Monster From Outer Space" ist zwar pures Unterhaltungskino, augenzwinkernd ist er jedoch nicht umgesetzt, zumindest soweit ich das mit meinen mangelnden Englischkenntnissen beurteilen kann. Der Film soll nur für Kurzweile sorgen und das schafft er auch.

Hierfür nutzt er die typische Panik der McCarthy-Ära, dass jeder Mensch, und sei er dir noch so nah, ein Kommunist sein könnte. Charles Chaplin könnte davon ein Lied singen. Wo in "Die Dämonischen" die Betroffenen allerdings recht schnell den Braten rochen, ist die Hauptfigur hier, die Braut, eher nicht motiviert etwas zu unternehmen. Wie ist es sonst zu erklären, dass sie ein Jahr lang unwissend mit dem Alien verheiratet ist, wenn auch verwundert und eingeschüchtert über dessen ungewöhnliche Verhaltensweisen?

Auch die Aliens haben es im besagten Jahr nicht weit gebracht. O.k., die Polizei ist eingenommen, ohnehin scheint jeder ausgetauscht zu sein den die Ehefrau zur Hilfe benötigen könnte. Schaut man zum Ende hin allerdings in das Ufo, wo die Originale aufbewahrt werden, sind dort nicht gerade Menschenmassen gehortet, die man erwartet hätte nach all den Steinen, die der Hauptfigur innerhalb der Geschichte in den Weg gelegt werden. Für ein Jahr Invasion ist das sehr wenig, wenn auch dort effektiv eingesetzt, wo es sein muss. Rationalisieren in vorbildlichster Leistung, Manager großer Firmen wären heute neidisch. Vielleicht kann man diesen Kritikpunkt auch als etwas positives betrachten. So scheinen die Wesen aus dem Weltraum zumindest Grenzen in ihrem Schaffen zu besitzen.

Es ist interessant, dass der Film für seine Zeit nicht sonderlich lächerlich wirkt. Von echtem Trash kann man hier nicht sprechen. Das arg anständige Verhalten der Protagonisten, wie typisch zu seiner Zeit, fällt mit heutiger Sichtweise sehr merkwürdig auf und wird sicherlich von vielen belächelt, von einem Belustigen kann man dennoch nicht wirklich sprechen.

Die Aliens, die man anbei recht früh zu Gesicht bekommt, sehen recht putzig, aber auch sehr merkwürdig aus. Sie werden in einem Glimmerlicht gehalten, so dass die schrottige Gummianzugwirkung, die man aus anderen Filmen kennt, erst im Finale richtig einsetzt, wenn die Glimmerwirkung vorüber ist. Aber auch zuvor sehen die Außerirdischen trashig aus, werden aber auch nur rar eingesetzt gezeigt. Meist sieht man sie bei Gewitter in den Gesichtern der Double aufleuchten.

Immerhin nimmt die Gewitteridee entfernt etwas von der Sonnenbrillenidee von "Sie leben!" voraus. Die Art wie die Double sterben erinnert etwas an das Sterben in der "Matrix", in gewisser Hinsicht kann man dort innerhalb der virtuellen Welt auch von einem Doppelgänger sprechen.

Die weibliche Hauptdarstellerin darf übrigens nicht herumkreischen, wie es in US-Filmen dieser Art eigentlich üblich war. Scheinbar liegt der Verzicht daran, dass sie sich leise verhalten muss, wenn sie im Laufe der Geschichte auf die Wahrheit stößt. Und so stapft sie eingeschüchtert und ängstlich tapfer durch die Geschichte. Von nun an gibt es nichts mehr was sie schocken kann. Da man aber scheinbar nicht komplett auf hysterische Frauen verzichten wollte, bekommt sie hin und wieder einige Aussetzer, und in einer Straßenszene darf eine andere Frau bei Sichtung einer der Kreaturen aufschreien, wie man es im Genre sonst von der weiblichen Hauptperson gewohnt ist.

Dieser Kreischersatz spielt übrigens einen lockeren Vogel, und dies zeigt sie in einem Film aus biederen Zeiten in dem sie für einen Moment mit dem Heben ihres Rockes ein Stück Bein zeigt. Hach, was waren das für Kinozeiten!

Wie erwähnt ist das ganze nur reines Unterhaltungskino, und dafür, dass da weder etwas besonders anspruchsvolles noch etwas besonders trashiges draus geworden ist, ist das fertige Werk einfach zu angestaubt um ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Thematisch gibt es bessere Filme (z.B. „Invasion vom Mars“), und für einen kurzweiligen Abend gibt es gerade aus dieser Zeit Science Fiction- und Horrorfilme die mehr Spaß machen. Ich habe mich nicht gelangweilt, und zum ein mal gucken war der Film auch sicherlich okay, aber mehr war’s dann auch nicht! Freunde solcher Filme können aber mal diesen Blick des ein mal Guckens riskieren.  OFDb

1 Kommentar:

  1. Oh oh..grade hier glaube ich würden eine ziemliche Menge Leute eine VÖ begrüßen. Aber ich muß auch sagen, das ich den Film trotz seines albernen Titels, der ja eher eine Komödie vermuten läßt, den Film wirklich gelungen finde. Und gar nicht mal unbedingt als B-Movie anzusehen. Im übrigen fand ich es bemerkenswert, zu so früher Stunde mal eine Heldin, statt eines Helden zu sehen. Und Gloria Talbot hat mir gut darin gefallen.

    Gruss,

    Fynn

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