Eine Frau liegt verletzt an einer Tankstelle. Die Rettungssanitäter
David und Victor eilen herbei, werden jedoch von Fremden, die frisch zur
Situation dazustoßen, von ihren Rettungsversuchen abgehalten. David und
Victor werden von den Fremden entführt, die verletzte Frau wird auch
mitgenommen. Die Leute entpuppen sich als Mitglieder einer
wissenschaftlichen Sekte, die das Ende der Welt für die nahe Zukunft
voraussagt. Die zwei Sanitäter dürfen nicht freigelassen werden, da sie
dem Rettungsversuch der Menschheit im Weg stehen würden...
Filme zum Thema Sekten gucke ich sehr gerne, und da ist es auch ziemlich egal, ob sie im Drama- oder Horrorbereich angesiedelt sind. „Believers“ (Originaltitel) ist ein Thriller an der Grenze zum Horrorfilm, und weckt allein schon deshalb Interesse, weil Daniel Myrick auf dem Regiestuhl saß, jener Mann dem wir „The Blair Witch Project“ zu verdanken haben.
Mit einem solchen Erfolg im Nacken, ragt ein großer Schatten der Erwartung über nachfolgende Projekte, und so kann man verstehen, dass Myrick erneut auf eine schlichte Umsetzung setzt, war doch genau sie das Tor zum Erfolg im besagten Hexen-Horror. Für meinen Geschmack ist der Manndiesmal jedoch eine Spur zu schlicht herangegangen. Wenige Darsteller und Drehorte schön und gut, aber die Geschichte will auf nichts hinaus, das man nicht schon einmal woanders gesehen hätte.
Das ist etwas schade, denn gute Ansätze sind durchaus vorhanden. Myrick greift auf, dass eine Sekte auch wissenschaftsorientiert sein kann, so wie die sehr bekannte Scientology, die zu Anfang auch zwischen den Zeilen Erwähnung findet. Schön ist auch, wie Myrick den Zuschauer zusammen mit David und Victor in eine fremde Situation schmeißt, bei der man erst einmal nicht weiß worum es wirklich geht. Dass einer der beiden Männer eine schwere Verletzung hat, selektiert besagte Person bereits als Nebenrolle aus. Interessanter wäre es gewesen, nicht zu wissen wer Held der Geschichte wird.
Über das Casting kann man sich nicht beschweren, spielen die Leute ihre Rollen doch soweit o.k., große Schauspiel-Herausforderungen bietet das Script ohnehin nicht. Das Klischee der sehr durchgeknallt gestylten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft weiß zu gefallen anstatt zu verärgern, was wohl daran liegen mag, dass es Myrick lediglich um Unterhaltung und nicht um Aufklärung geht.
Das ist auch vollkommen o.k., ein Thriller muss nicht wie „Gnadenlose Verführung“ beide Bereiche bedienen, aber eben weil „Raw Feed“ ein reiner Thriller sein soll, frage ich mich, warum der Spannungsgehalt allerspätestens ab der zweiten Hälfte so heruntergeschraubt wird. Man muss kein Couch-Potatoe sein, der alle Filme auswendig mitsprechen kann, um zu wissen in welche Richtung sich die simple Geschichte entwickelt. Auch die Schluss-Pointe dürfte für die meisten nicht überraschend kommen, erst recht wenn man sichtet, wie unspektakulär und einfach das Finale eingefangen wurde, auf dem die Pointe dann aufbaut.
Was mich ein wenig verärgert hat, war das Bild der besagten Sekte, eine Glaubensgemeinschaft, die Menschen aus akademischen Berufen um sich versammelt, Menschen die etwas im Kopf haben müssten. Anstatt nun eine Subkultur zu zeigen, die sachlich an das bevorstehende Ereignis herangeht, an das sie glaubt, darf man zusehen wie die Mitglieder auf religiöse Art Rituale befolgen, wiederholende Sätze in der Gruppe aufsagen und blind auf den allwissenden Lehrer hören. Das passt irgendwie nicht zusammen. Eine Gruppe dieser Art hätte die Parallelen zu religiösen Ritualen nicht nötig gehabt, auch wenn im speziellen Fall der hier gezeigten Sekte Wissenschaft und der Glaube an Gott Hand in Hand gehen.
„Raw Feed“ kann man durchaus gucken. Mit seiner Hauptlocation, den Toilettenräumen, bekommt er wenigstens etwas eigenständiges Flair. Dieses hätte ich mir jedoch eher in wichtigen Punkten gewünscht. Letztendlich wird man als Zuschauer nicht herausgefordert. Myrick schafft es nicht mit dem Publikum zu spielen, versucht es sogar kaum. In der ersten Hälfte lebt der Film vom Unwissenden und Unbekannten, in der zweiten Hälfte lässt dies nach. Bis dahin hat man die Figuren jedoch gut genug kennen gelernt, um sie bis zum Finale begleiten zu können. Der Sektenfilm weiß auf schlichte Art zu unterhalten. Eine Empfehlung bleibt damit aus. OFDb
Was mich ein wenig verärgert hat, war das Bild der besagten Sekte, eine Glaubensgemeinschaft, die Menschen aus akademischen Berufen um sich versammelt, Menschen die etwas im Kopf haben müssten. Anstatt nun eine Subkultur zu zeigen, die sachlich an das bevorstehende Ereignis herangeht, an das sie glaubt, darf man zusehen wie die Mitglieder auf religiöse Art Rituale befolgen, wiederholende Sätze in der Gruppe aufsagen und blind auf den allwissenden Lehrer hören. Das passt irgendwie nicht zusammen. Eine Gruppe dieser Art hätte die Parallelen zu religiösen Ritualen nicht nötig gehabt, auch wenn im speziellen Fall der hier gezeigten Sekte Wissenschaft und der Glaube an Gott Hand in Hand gehen.
„Raw Feed“ kann man durchaus gucken. Mit seiner Hauptlocation, den Toilettenräumen, bekommt er wenigstens etwas eigenständiges Flair. Dieses hätte ich mir jedoch eher in wichtigen Punkten gewünscht. Letztendlich wird man als Zuschauer nicht herausgefordert. Myrick schafft es nicht mit dem Publikum zu spielen, versucht es sogar kaum. In der ersten Hälfte lebt der Film vom Unwissenden und Unbekannten, in der zweiten Hälfte lässt dies nach. Bis dahin hat man die Figuren jedoch gut genug kennen gelernt, um sie bis zum Finale begleiten zu können. Der Sektenfilm weiß auf schlichte Art zu unterhalten. Eine Empfehlung bleibt damit aus. OFDb
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