Barbara besucht mit ihrem Bruder auf
einem weit abgelegenen Friedhof das Grab der Mutter. Der Bruder wird von
einem Zombie angegriffen, Barbara überlebt und findet wie manch anderer
auch Zuflucht in einem kleinen Haus. Während man sich drinnen
versteckt, mehrt sich die Anzahl der lebenden Toten draußen. Nur ein
Schuss in den Kopf hält sie auf...
Savini bekennt Farbe...
Savini bekennt Farbe...
Im direkten Vergleich ist das Original "Die Nacht der lebenden Toten" dank seiner Individualität und als Begründer dieses Subgenres natürlich als der bessere Film einzustufen. Aber man muss es Trickkünstler Tom Savini eingestehen: sein Remake ist hervorragend.
Es ist vor allen Dingen nicht nur eine gelungene Neuverfilmung geworden, sondern auch der ideale Film, wenn man die Romero-Reihe hintereinander gucken will. Denn vom Stil passt "Night Of The Living Dead" wesentlich besser zu "Zombie" und "Zombie 2" als der sehr geglückte "Nacht der lebenden Toten". Dies liegt zum einen daran, dass das Remake in Farbe gedreht wurde, aber auch an den härteren Szenen, sowie an der wichtigsten Modernisierung, die Savini vornahm: Die emanzipierte Rolle der Hauptdarstellerin.
Ansonsten ist im groben alles beim alten geblieben. Die Geschichte verläuft sehr nah am Original, ohne wie das „Psycho“-Remake dabei den Vorgänger lediglich zu kopieren. Zumindest finde ich es sehr gut dass hier nicht zu viel verändert wurde, eben wegen der eben von mir erwähnten Kompatibilität mit den Fortsetzungen des Originals. Dafür darf sich der Kenner dieses auf einen anderen, ebenso bösen, Schluss freuen. Im ernst: immer wenn ich eine der beiden Verfilmungen gucke, bin ich wieder erneut am rätseln welcher von beiden welches Ende hatte. In manchen Bereichen ist mein Hirn halt auch ein Sieb (ob mir auch jemand in den Kopf geschossen hat weil Schlombie so sehr nach Zombie klingt?).
Die veränderte Charaktergebung der Hauptrolle umgeht einige Lächerlichkeiten, die automatisch entstehen, wenn man, wie in alten Filmen typisch, Frauen nur als das Mauerblümchen in Szene setzt. Zum Glück ging durch diese Neupositionierung in der Gruppe allerdings nicht der atmosphärisch knisternde Streit Coopers und Bens kaputt, der einen hohen Anteil an der Gesellschaftskritik ausmacht, für welche die Reihe bis "Zombie 2" bekannt war (in "Land Of The Dead" und „Diary Of The Dead“ wurden dann doch zu viele Fehler gemacht, als das man da noch von einer ernsthaften Gesellschaftskritik sprechen könnte).
Die beiden dürfen also sehr nah am Original miteinander streiten. Savini begeht leider den Fehler Position zu beziehen, wenn die Heldin am Ende Rache sinnt. Hätte er es doch dem Zuschauer überlassen sollen individuell zu entscheiden wen man als das störendere Element in der Gruppe empfand. Andererseits passt die fragwürdige Ideologie wieder wunderbar zu "Zombie" und "Zombie 2". Und bereits Barbaras Erlebnisse nach Verlassen des Hauses zeigen ja auch sehr deutlich die Welt, die da entsteht, in der sich scheinbar nur die fragwürdigsten Menschen zu helfen wissen.
Dieser Eindruck wird beibehalten durch die Bildershow im Abspann, in der man zu einem simplen, aber sehr stimmigen Lied zum Ausklang des Films noch einmal Dinge sehen darf, wie Barbara sie in Zukunft des öfteren zu sehen kriegen wird. Somit hat man am Ende dieses herrlich ungute Gefühl, das einen sonst nur nach wirklich harten Dramen nicht mehr loslässt. Hut ab, diese Neuverfilmung kann man definitiv als gelungen bezeichnen. OFDb
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