Ex-Bondgirl Maryam d‘Abo interviewt die meisten anderen Bondgirls, um
zu erfahren welche Rolle die Ladys in den Bondfilmen tatsächlich
spielten. Es kristallisiert sich heraus, dass mit dem Stilwechsel der
Filme auch der Stil der Bondfrauen wechselte und immer wieder ein
verändertes Bild der starken Frau stattfand...
Alle sind wichtig, und manche machen sich wichtig...
Es ist kaum zu glauben, dass diese Dokumentation ernst gemeint ist. Nicht einmal als Real-Satire mag sie wirklich funktionieren, dafür ist ihr Nachgeschmack zu bitter. Bond-Fans dürften ominöser Weise ohnehin nicht zum Zielpublikum gehören, dafür erinnert diese "Dokumentation" viel zu sehr an die olle Sendung, in der die Playboy-Girls nackt räkelnd über sich erzählen. Die Bond-Girls bleiben natürlich angezogen, doch ihre Kommentare stehen der Dämlichkeit der Playmates in nichts nach.
Es wird so getan, als ob man mit der Rolle eines Bondgirls einem tollen Club beitritt. Freilich kann man zu Recht stolz sein eine so große Rolle in so bekannten Kinofilmen erwicht zu haben, aber dann sollte man doch nicht mehr draus machen, als da ist. Obwohl man zwischen den Zeilen immer wieder nur eine Position des Bondgirls herausliest, nämlich das sexy, gefährliche Püppchen an der Seite des Geheimagenten, interpretieren die Darstellerinnen der besagten Figuren ihre Rollen als emanzipiert oder gar als Erschaffung eines neuen Frauentyps. Lediglich in der Aussage, dass Bondfrauen realitätsfern und comicartig gewollt sind, kann man nachvollziehbare Worte hören.
Zumindest beweist Halle Berry mit ihrem hirnlosen Gequatsche, dass sie wirklich zu diesem Girl’s Club gehört und macht damit ihren Ruf des intelligenten Hollywood-Stars zunichte. Dass diese stolze Gruppe von Frauen sich viel mehr durch Überheblichkeit und fragwürdigem Weltbild vereint, als aus modetechnischen und darstellerisch revolutionierten Gründen, wie so ziemlich jede Bondfrau in dieser Dokumentation betont, wird für den nicht verstrahlten Zuschauer nach Gucken dieses Informationsfilmes mehr als deutlich, so dass das fertige Werk am Ende doch noch als informativ bezeichnet werden kann, wenn auch nicht im gewollten Bereich.
Ansonsten bietet das Produkt noch ein paar Szenen aus den betreffenden Filmen, aber dafür braucht man auch nicht einschalten, gucken sich besagte Sequenzen im eigentlichen Film doch wesentlich interessanter.
„Bond Girls Are Forever“ ist ein unfreiwillig komischer Dokumentarfilm, der beweist dass auch an jedem noch so berechtigten Kult nicht nur intelligente und kreative Menschen beteiligt sind. Wo auch immer eine große Menge Menschen zur Fertigstellung eines Projektes benötigt wird, sammeln sich auch immer wieder dumme Menschen an, die das Talent besitzen sich in den Mittelpunkt zu positionieren. OFDb
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