Eine radioaktive Wolke schwebt über einem Berg, und wird von
Forschern interessiert beobachtet. Seit ihrem Auftreten sind Bergsteiger
verschwunden. Der Grund: Außerirdische sind gelandet, um die Erde
einzunehmen. Langsam aber tödlich steigen sie herab. Eine telepathisch
begabte Frau, die für die Aliens zur Bedrohung wird, soll kurzerhand von
einem wiedererweckten Toten ermordet werden...
Aliens reisen auf Wolke 7...
Invasionsfilme aus den 50er Jahren sind manchmal stark trashig, so dass sie nur noch zur Belustigung dienen. Manchmal sind sie aber auch kleine Perlen der Popkornunterhaltung. Am schönsten wird es aber eigentlich immer dann, wenn beide Bereiche stark vertreten sind. Und das hat „The Crawling Eye“ (Alternativtitel) geschafft.
Zwar bietet dieser das Sichten der außerirdischen Kreaturen erst Richtung Schluss, was meist auf einen langweiligen, mit Geschwätz hingezogenen, Genrebeitrag schließen lässt. Dafür weiß dieser Science Fiction-Grusler von Quentin Lawrence allerdings noch mit anderen Gimmicks zu erfreuen.
Es gibt eine radioaktive Wolke, einen Zombie, reanimiert um eine telepathisch begabte, junge Dame zu ermorden, es gibt für seine Zeit brutale Morde und sogar den ein oder anderen Tropfen Blut zu sehen. Könnte nach Amerika klingen, ist aber ein britischer Film, was auch erklärt, warum die Wissenschaft mehr im Mittelpunkt steht als das Militär.
Sind die Außerirdischen endlich zu sehen, enttäuschen sie in keinster Weise. Billig, aber charmant animiert und modelliert, kriechen diese einäugigen Krakengehirne durch die Berge, irgendwie witzig anzusehen, aber auch die Phantasie anregend. Leicht verändert und modernisiert hätten wir mit diesen Kreaturen tolle Monster für einen Grusler heutiger Zeit. Mich würde es nicht wundern, wenn damals manch naiver Geist Angst empfunden haben mag, auch wenn die heutige Wirkung nur noch bei niedlich, nostalgisch und lustig liegt.
Zusätzlich arbeitet der Film neben den optischen Highlights mit Spannungsmomenten (in denen häufig auch der Nebel unterstützt eingebracht wird), die seinerzeit sicherlich auch Angst erzeugen konnten. Die häufigen Gesprächsszenen um all dies herum wissen aufgrund der bunten, wenn auch eindimensionalen, Figuren zu unterhalten anstatt zu langweilen. Etwas weniger hätte es von dem Blabla dennoch ruhig geben können, aber wer will schon meckern, wenn man nichts erwartete und dann so positiv überrascht wurde?
Im Trashbereich finden sich ebenfalls tolle Unterhaltungselemente. Gleich zu Anfang darf man zwei Bergsteiger hoch oben auf einem Berg sichten, der bereits zu wackeln beginnt, wenn ein Darsteller mit Hand oder Rücken seine Oberfläche streicht. Ein auf das Gestein fallender Gegenstand hinterlässt ein hohles Geräusch, statt dem Aufprall-Klang auf etwas Festem. Schön ist auch jener Moment, in dem der Hauptdarsteller besorgt aus dem Fenster guckt, und wir als Zuschauer einen Blick auf eine Modelllandschaft werfen dürfen, die nicht ansatzweise echt aussieht. „Hör auf Dich mit unseren Modellbauten zu beschäftigen! Aliens erobern uns! Das ist nun wirklich ein schlechter Zeitpunkt!“ höre ich eine weibliche Figur des Filmes schimpfen, bevor mir wieder bewusst wird, dass das was man uns theoretisch zeigen wollte etwas anderes ist, als das was man praktisch sichtet.
Manche unfreiwillig komischen Momente bestehen nur aus wenigen Worten, so beispielsweise der Vorschlag eines Mannes zu einer Frau, man könne ja kurz frische Luft schnappen gehen. Und dies kurz nachdem Bomben abgeworfen wurden und die Aliens dahinbrutzelten. Muss gut riechen und sehr gesund sein, dieser geplante Spaziergang.
„The Trollenberg Terror“ (Originaltitel) ist völlig grundlos vergessen. Auch wenn er nicht das Zeug eines „Die Dämonischen“ und „Colossus“ hat, so ist er doch dennoch ein brauchbares Produkt seines Genres. Damit ist er freilich nur dem Grusel- oder Science-Fiction-orientierten Cineasten zu empfehlen. Aber davon gibt es schließlich auch genug. Für diese Cineasten-Randgruppe ist tatsächlich auch eine deutsche DVD dieses längst vergessenen Streifens erschienen. OFDb
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