Der stinknormale Joe bekommt vor den Augen seiner Tochter von einem
Arbeitskollegen eins auf die Nase. Joe ist frustriert und bleibt daheim.
Als er dem Muskelprotz einen Wiederholungskampf androht wird er
innerhalb der Firma zu einem berühmten und beliebten Gesicht...
Fool Time...
"Joe Jedermann" gehört zu diesen Durchschnittskomödien, die man nicht gesehen haben muss und in die man eher wegen bekannter Gesichter als wegen einer besonders auffordernden Story reinschaut. Im Falle von „Joe Jedermann“ waren das James Belushi und Tim Allen deretwegen ich eingeschaltet hatte. Und obwohl diese Komödie sehr im Soap badet und Witze recht übersichtlich verteilt sind muss ich sagen, dass ich für diese Art Film recht gut unterhalten wurde. Allens Rolle ist simpel. Das ist schon mal gut, weil er nicht gerade talentiert genug für die Hauptrolle eines großen Kinoevents ist. Er spielt aber wie so oft sympathisch genug um mitzufiebern.
James Belushi bekam diesmal vom Drehbuch den "schrägen Nebenfiguren"-Bonus zugesteckt und darf einen heruntergekommenen Ex-Kinostar spielen, der nun eine Kampfsporthalle leitet. Rein optisch musste die Maske da wahrscheinlich nicht viel bewerkstelligen. Er ist dicker geworden als zu seinen Bestzeiten, hat selbst bereits einen guten Glatzenansatz und so brauchte Belushi letztendlich nur noch die Mimik relativ hoffnungslos und dennoch auf Pseudo-Selbstbewusst ausrichten. Und fertig ist die lustigste Rolle dieses Streifens.
Die Tochter von Joe ist akzeptabel genug besetzt um nicht zu nerven. Damit hat die Besetzung die selbe Wirkung wie die Rolle die sie spielt. Als einzigen sonst noch Hervorzuhebenden gibt es den Feind Joes. Auch der Darsteller dieser Rolle hat keinen harten Job zu erledigen, er bekam aber eine Figur zugeschrieben, die in der Umsetzung sicherlich Spaß macht und auf die man auch, aufgrund der wirklich sinnlosen Provokationen, wirklich Wut bekommt.
Die Ex-Frau, der neue Schwarm, der Chef, Kollegen, all das sind Rollen die das typische 08-15-Programm durchziehen müssen. Einzelne dieser Personen fallen nur wegen ihrer Wichtigkeit für die Geschichte auf, weniger wegen ihres Talents.
Dass das ganze 90 Minuten zu unterhalten weiß liegt daran, dass die Routine-Geschichte fröhlich vor sich hinplätschert, der "Held" eine griffige Figur ist, deren Entwicklung man auch mit Neugierde verfolgt und mitunter auch wegen des Soap-Gehalts. Das gehört bei diesen Massenproduktionen mit dazu, um Spaß mit ihnen zu haben. Und bei "Joe Jedermann" geht die Rechnung für mich persönlich auf, weil der Großteil der Gefühlsduselei nicht zu dick aufgetragen ist und für ein US-amerikanisches Werk noch halbwegs realistisch ausfällt.
Dass das ganze gegen Ende leicht auf das übliche Niveau abrutscht lässt sich nicht verhindern. Diese Routinefilme nennt man nun mal so, weil man Innovationen meist mit der Lupe suchen muss. O.k., bei "Joe Jedermann" hat man nicht mit jeder kleinen Wendung in der Geschichte gerechnet, aber es ist nicht so gravierend, dass er sich deshalb gleich von der Masse abheben würde.
Wer die mitwirkenden Stars mag und die Rollen sympathisch findet wird 90 Minuten gut unterhalten. Da Sympathie von Zuschauer zu Zuschauer immer unterschiedlich ausfällt, kann man deswegen gerade bei einem solchen Film keine direkte Empfehlung aussprechen. Aber egal wie gut oder schlecht man "Joe Jedermann" am Ende auch finden wird, eins wird er sicherlich nicht wirklich: im Gedächtnis bleiben. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen