In den 80ern war die Science Fiction-Serie „Galaxy Quest“ ein großer
Hit. Heute leben seine Hauptdarsteller davon auf Fan-Conventions
aufzutreten. Einzig Nesmith, der ehemalige „Captain“ findet Gefallen an
diesem Leben. Nach einem seelischen Tief, wird er von Aliens
kontaktiert, welche die alten Serienaufzeichnungen für historische
Dokumentaraufnahmen halten und bitten ihn um Hilfe, da ein Tyrann ihre
Gattung bedroht. Nesmith glaubt er würde für ein Schauspiel engagiert
und findet sich im Weltall wieder im Krieg gegen ein mächtiges Wesen. Es
dauert nicht lange, und der Rest der Crew folgt ihm...
Weltraum-Amigos...
Trotz seiner zu versöhnlichen Einstellung mit dem Extremfan ist „Galaxy Quest“ eine wirklich hervorragende Parodie auf Serien wie „Star Trek“ und deren Fankult geworden. Vielleicht hätte man eine Spur gnadenloser mit der Thematik umgehen können, auf familiengerechter Basis ist das Ergebnis aber erstaunlich gelungen und behält auch den nötigen Respekt seiner „Opfer“ gegenüber im Auge (was nicht nur Serien sondern auch deren Darsteller betrifft).
Schauspielerisch gibt es einiges zu entdecken. Tim Allen überraschte mit einer Leistung, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Grundsätzlich gucke ich seine Filme gerne, aber mehr wegen seiner sympathischen Ausstrahlung, weniger wegen seines Talentes. Sigourney Weaver wirkt mit blonden Haaren etwas blass, die Chance ihre Rolle aus „Alien“ zu parodieren, was ja nur bedingt mit dem inhaltlichen Stoff „Galaxy Quest“s zu tun gehabt hätte, wird fast komplett vertan. Ihre Leistung ist beachtlich, auch wenn sie im Wirrwarr der ganzen Humorextreme mit ihrer schlichten Rolle kaum auffällt.
Das größten Lob gebührt dem Schauspieler, der den Anführer der braven Aliens spielen darf. Eine so herrlich schräge, kaputte Rolle darf man nur selten spielen, und er hat sichtbaren Spaß dabei. Auch das wichtigste weibliche Alien ist gut gecastet und spielt sichtlich erheitert. Das dürfte ohnehin der große Pluspunkt an dieser Science Fiction-Komödie sein: allen Beteiligten sieht man ihren Spaß an dem Projekt an.
Warum auch nicht: Die Geschichte ist pfiffig, bietet allerhand gute Gags und erkennt die Unmenge an Möglichkeiten, um wirklich viele davon einzubringen. Von dem Countdown einer Bedrohung und der Rettung in letzter Sekunde, über die Unnötigkeiten mancher Serienrollen, bis hin zu Kirks ewig nacktem Oberkörper, wird wirklich alles durch den Kakao gezogen. Trotz allem Blödsinns kommt es, ihm Rahmen dessen was in einer eher albernen Komödie möglich ist, auch zu ernsten Momenten.
So bricht es einem beim Zuschauen fast das Herz, wenn der angebliche Captain seinem Alienfreund erklären muss, was ein Schauspiel ist. Auch die verhassten Worte des intellektuell angehauchten Schauspielers, der seine Rolle abgrundtief zu hassen scheint, lassen den Zuschauer traurig lächeln, wenn er diese zu einem sterbenden Fan spricht. Solche Momente rühren, und das in Mitten von Irrsinn.
Dass die komplette Idee eigentlich von „Drei Amigos!“ geklaut ist stört recht wenig. Dieses Stück Film schafft es endlich wieder verschiedene Zuschauergenerationen gut zu unterhalten, ohne dass eine Seite davon Abstriche machen muss. Das hat schon lange kein Popkornfilm mehr zuvor geschafft. Nicht ganz das Kaliber eines „Zurück in die Zukunft“, aber doch recht nah dran, können alle Beteiligten an diesem Werk zu recht stolz auf das Endprodukt sein.
Ein diesmal wichtiger Faktor sind die Spezialeffekte, an denen es wirklich nichts zu meckern gibt. Computeranimation und handgemachte Elemente (wie manch skurrile Maske) schaffen ebenso wie Buch und Spiel ständig den Spagat zwischen wirksamer Komik und deutlicher Parodie-Anlehnung an ein Vorbild.
Also: Wer dieses Filmchen noch nicht gesichtet hat sollte dies schleunigst nachholen. Dank des guten Drehbuches muss man Serien wie „Star Trek“ nicht einmal mögen um mitlachen zu können. Teilweise könnte eine solche Negativhaltung den Lachgehalt eventuell sogar erhöhen. Ich weiß es nicht, immerhin bin ich selbst Fan einer solchen Serie, nämlich der, der 60er-Jahre „Raumschiff Enterprise“. Ich mag zwar auch die Serie „Lexx“, aber wegen ihres hohen Anspruches wäre es falsch diese im selben Atemzug mit zu nennen. OFDb
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