Seit einer blutigen Gefängnisrevolte, in der sowohl Häftlinge als
auch viele Wärter starben, steht ein einsam abgelegenes Gefängnis leer.
Nach einem Überfall auf einen Juwelier findet hier eine Bande von Dieben
Unterschlupf, nachdem der Coup nicht so hingehauen hatte wie geplant.
Recht schnell merkt die Bande, dass in diesem Gefängnis etwas nicht mit
rechten Dingen zugeht. Das Oberhaupt der Truppe bildet sich scheinbar
Geister ein, und es dauert nicht lange, und der erste Gangster ist tot.
Chancen zur Flucht gibt es nicht, denn das Zuchthaus verriegelt alle
Ausgänge von selbst. Jetzt ist allen klar: in diesen Gemäuern spukt es.
Während ihres Überlebenskampfes stoßen die Gauner auf eine kleine Gruppe
junge Filmemacher, die eine Dokumentation über das Gefängnis drehen
wollten...
Trügerische Ruhe nach der Revolte...
Die Video-Optik in ihrem schlechten Farbfilter verrät recht früh die Kostengünstigkeit dieses Werkes. Ihr Stil lässt aber auch erkennen, dass eine Produktion durchaus vorhanden war. „Prison Of Death“ ist kein Amateurfilm. Das macht den Umstand der extrem untalentierten Darsteller um so ärgerlicher. Ein Mann in der Rolle eines ehemaligen Gefängniswärters entpuppt sich trotz Overacting als der beste Schauspieler. Sein Gegenstück bildet der Anführer der Diebesbande, der übertriebenes Schauspiel auf unreife Art zelebriert. Er kann nicht einmal mit der Taschenlampe ein Gebiet ableuchten ohne dabei in Übertreibung auszuarten. So wirkt er selbst innerhalb der Filmwelt nicht halbwegs real.
Dass es jedoch nicht die Darsteller sind, die den Film kaputt machen, beweisen recht früh Regie und Drehbuch. Letzteres weil der kleine Kniff zwischen den Zeilen, dass Verbrecher freiwillig ins Gefängnis gehen, von einem der Diebe auch gleich erwähnt wird, ersteres in einer der ersten Szenen, in welcher wir Momente der Gefängnisrevolte miterleben dürfen. Hier prügelt sich jeder mit jedem. Es gibt niemanden innerhalb dieser Mauern, der nicht korrupt und mordgierig ist. Die künstlich wirkenden und komplett überzogenen Prügeleien könnten aus der Parodieszene von „Die nackte Kanone 33 1/3“ entliehen sein.
Ein Vergleich hiermit und die Tatsache des übertriebenen Schauspiels könnten die Vermutung offen legen, dass „Prison Of Death“ nicht ernst gemeint ist. Dies mag er jedoch nur aufgrund seines erbärmlichen Produktionsniveaus sein, denn rein inhaltlich ist von Humor nichts zu spüren. Da gibt es kurze Augenblicke, wenn der Anführer der Gangster Geister sieht und glaubt bekloppt zu werden, aber selbst hier bekommt man den Eindruck, dass dieser leise Witz eher unfreiwilliger Natur ist, eben weil der Darsteller ständig zum Overacting neigt.
Unter diesen Bedingungen braucht man eigentlich schon gar nicht mehr auf die Spezialeffekte zu sprechen kommen. Selbstverständlich kommen sie aus dem Computer gekrochen, sind billiger Natur, aber brauchbarer als manch andere Billigeffekte a la „Zombie Attack - Museum Of The Dead“. Schlicht animierte Geister erscheinen durch optisches Verwichen. Das ist ein sehr einfach zu realisierendes Verfahren, ist aber auch hilfreich um Unzulänglichkeiten ein wenig zu kaschieren. Dank dieser Technik verzichtete man zumindest auf hektische Schnitte oder andere negative Alternativmethoden, um über Kostengünstigkeit hinwegzutäuschen.
Leider ist der Film zäh und zu routiniert erzählt, als dass es da irgendwas gäbe, das einen wirklich zum Dranbleiben animieren könnte. Neben der allgemein bekannten Spukgeschichte gibt es auch direktere Verwandtschaft zu Momenten aus „Haunted Hill“. Dass das Werk sein FSK 18-Logo verdient hat, beweist er recht früh mit seinen drastischen Bildern der Gefängnisrevolte, in welchen man Wärter auf dem elektrischen Stuhl vor sich hinbrutzeln sehen darf und viele andere Abartigkeiten auch.
„Prison Of Death“ lebt somit nur von seiner Vordergründigkeit, scheitert an einem akzeptablen Ergebnis auf Trivialniveau jedoch wegen seiner untalentierten Umsetzung. An sich könnte die Geschichte routinierter nicht sein. Aber selbst dem Genrefreund sei abgeraten, weil bis auf manchen Ekeleffekt wirklich nichts zu überzeugen weiß. Der Versuch über ein Kamerateam Momente auf „Blair Witch Project“-Art einzufangen, erweist sich als Verzweiflungstat dem Film wenigstens ein bisschen stimmige Atmosphäre zu bescheren. Dass es diesen Versuch nicht wert war, braucht man wohl kaum noch zu erwähnen. „Prison Of Death“ ist ein enttäuschender Horrorfilm, der sich nicht einmal zur Dutzendware zählen darf. Er ist ein Fließband-Produkt uninspiriertester Sorte. OFDb
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