„Cheats“ ist flott erzählt. Diesen Eindruck erreicht er meist durch die flotte Musikuntermalung. Der Schnitt geht nicht so schnell vonstatten wie man meinen sollte, schließt sich somit nicht dem restlichen Muster an, und das wirkt erfrischend angenehm. Damit wäre das Ergebnis von flott zu hektisch umgeschwenkt, schön dass dieser Fehler nicht begangen wurde.
Auch die Charaktere werden nicht schnell abgehakt. Man lässt sich viel Zeit, damit man die Figuren kennen lernt. Das ist theoretisch gesehen auch lobenswert zu nennen, jedoch fehlt den Hauptfiguren jede Spur von Tiefe. Jede Person ist nur dafür da ein Personenklischee zu erfüllen. Nicht ohne auch hin und wieder ein solches bewusst zu brechen, aber es ist einfach zu wenig.
Ganz besonders die Hauptfigur betreffend wurde hier Mist gebaut. Irgendwo zwischen Freak und Held pendelnd gewinnt der eher mau gecastete Akteur eigentlich nie die Sympathie des Zuschauers. Mal macht er sich auf die uncoole Art zum Affen, mal erreicht er sein Ziel mit Stil. Seine Beweggründe sind nicht nachvollziehbar, er findet lernen einfach scheiße. Zwar findet unerwarteter und glücklicher Weise kein Wandel statt, quasi eine moralinsaure Einkehr, irgendwie schien dieser Punkt aber zu fehlen, um der Figur ein wenig Seele zu bescheren. Manchmal ist ein ungeliebtes Element doch von Nöten, um das Ergebnis höher zu halten.
Die Geschichte ist nicht neu, gleicht dem im selben Jahr erschienenen „Slackers – Ran an die Braut“ in seiner Hauptidee enorm, ist aber kurzweilig zu schauen, auch wenn weder besonders lustige Randfiguren noch sympathische Hauptfiguren vorhanden sind. Dieses Manko raubt dem Streifen lediglich die Klasse, so dass er sich schlichtweg zu routiniert guckt. Dementsprechend ist „Cheats“ auch nur dem Stammpublikum des Genres zu empfehlen. Schade, denn es tat gut einmal wieder einen Teeniefilm ohne Sexwitzchen, Furzkomik und derben Klamauk zu sichten. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen