Zaks Vater ist Wissenschaftler und hat eine unglaubliche Erfindung
gemacht, die er unachtsam liegen lässt. Zak steckt sie ein, da sie das
Aussehen einer Uhr hat und muss feststellen, dass er sich und andere mit
ihr derart beschleunigen kann, dass der Rest der Welt wie angehalten
aussieht. Mit dem Besitz dieses kostbaren Guts begibt sich Zak mit
seiner neuen Freundin in Gefahr...
5 Minuten sind eine Ewigkeit...
Dieses an sich routiniert runtergekurbelte, komödiantisch angehauchte Science Fiction-Familienfilmchen ist ein kurzweiliges Abenteuer und ist nur deswegen ansehnlicher als vergleichbare Stoffe aus den USA, weil er eine grandiose Grundidee hat. Das macht aus dem schlichten Film ein fröhliches Happening, hinterlässt gleichzeitig aber auch ein unwohliges Gefühl wenn man bedenkt, was mit dieser spitzen Idee alles möglich gewesen wäre. Vielleicht schnappt sich später einmal ein talentierterer Filmemacher die Idee, um ein großes Kinoereignis zu drehen, das dann im besten Falle nicht für die ganze Familie gedacht ist, denn mit der Idee in der Tasche wäre ein ähnlich großes Ereignis wie "Matrix" möglich.
Mit "Clockstoppers" ist dieses Ereignis wie erwähnt nicht eingetreten. Man kratzte nur an der Oberfläche dessen was möglich gewesen wäre, und allein dieser Fakt ist ein Grund dafür, warum der auf dem Cover abgedruckte Vergleich zu "Zurück in die Zukunft" viel zu hoch gegriffen ist. Von alleine hätte man beide Werke eh nie in Verbindung gebracht, nach der großkotzigen Überheblichkeit dank dieses Aufdruckes verdreht man die Augen nur um so mehr.
Der Film selbst ist flott erzählt, hat in seiner Geschichte nur einen extremen Hänger, der den Fluss der Story bremst, und das ist die Szene eines DJ-Wettbewerbs. Der Freund dem dort geholfen wird wirkt ohnehin den ganzen Film über fehl am Platz. Für eine Quotenschwarzen-Rolle wurde ihm sehr wenig Beachtung geschenkt, was schon lustig ist, wo er doch wie die 3. Hauptrolle aufs Cover gesetzt wurde. Es ist zumindest das Glück des Zuschauers, dass er so vernachlässigt wurde, denn sein Spiel ist Mittelmaß und seine deutsche Synchronstimme ist zudem auch recht nervig.
Der Rest spielt okay, die Erwachsenen etwas talentierter als die jugendlichen Hauptdarsteller. Die weibliche Hauptrolle ist süß besetzt und bei fortschreitender Geschichte nicht so unsympathisch wie zunächst dargestellt. Der männliche Part ist austauschbar, spielt aber o.k. und ist etwas vergleichbar mir Grieco in "Teen Agent". Diesem Film käme "Clockstoppers" vom Niveau auch wesentlich näher als "Zurück in die Zukunft".
Was eine Spur zu sehr nervt sind die dicken Logiklöcher. Wann etwas wie schnell oder langsam ist widerspricht sich hinten und vorne. Manch interessantes Gebiet bleibt ungenannt oder ungeklärt, und warum man beschleunigt auch unsichtbar ist, wenn man wie beim DJ-Wettbewerb auf der Stelle stehen bleibt, will mir auch nicht klar werden.
Zumindest eröffnet der Film einem eine völlig neue Sichtweise im Bereich der Welten, die unsichtbar von uns Menschen unbemerkt, neben uns parallel existieren können. Eine thematische Verarbeitung im Horrorbereich wäre also durchaus auch möglich.
Inszenatorisch bewegt sich der Film in der Routine. Die Musik ist kaum nennenswert aber zumindest nicht so aufdringlich wie in "The Kid" und vielen anderen Disney-Familienfilmen. Schnitt und Regie ragen durch nichts besonderes heraus. Zu Beginn des eigentlichen Zeitanhaltens werden uns einige nette Trickeffekte gezeigt, wie das angehaltene Wasser beispielsweise. Insgesamt kann man aber auch bei den Spezialeffekten nur von gutem Durchschnitt reden und für eine Science Fiction-Story gab es im Vergleich ohnehin relativ wenig zu tricksen.
Für kurzweilige, geistfreie Unterhaltung ist gesorgt. Der Film wird einmal für ca. 5 Minuten gebremst, danach geht es flott weiter. Humor und Abenteuer geben sich für nette 90 Minuten die Hand und zeigen uns eine Geschichte, wie wir sie noch nicht sahen in einer Inszenierung wie wir sie schon hundert mal sahen. Ähnlich wie das Unsichtbaren-Thema und das der Miniaturisierung besteht Hoffnung, dass sich mal irgendwer die Grundidee schnappen wird, um einen besseren Film zu drehen. Vielleicht gibt es ja schon Filme mit gleichem Thema, ich kenne zumindest keine, würde mich aber freuen von diesen dann mal zu hören. Zumindest „Cashback" bietet kleine Parallelen. OFDb
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