17.01.2013

DIE AUGEN DES SATANS (1957)

Ein Gehirn vom Planeten Arous landet auf der Erde und besetzt den Körper eines Mannes, um seine Weltherrschaft und die Rache an seinem Heimatplaneten vorzubereiten. Ein weiteres Gehirn landet, kontaktiert die Frau des Besessenen und beschützt sie, getarnt im Körper des Hundes der Familie. Gemeinsam versuchen sie den außerirdischen Psychopaten aufzuhalten...

Ein Gehirn geht auf Reisen...
 
Das fliegende, durchsichtige, Riesengehirn mit den leuchtenden Augen wird bereits sehr früh gezeigt und hat einen gewissen Charme. Dieser geht zwar eher Richtung Trash, aber immerhin versuchte man sich an etwas Neuem, deshalb gebührt der Idee Respekt.

Leider ist das wirklich nett zurechtgemachte Gehirn kein Highlight mit unbegrenzter Haltbarkeit. Je öfter man es sieht, um so mehr wünscht man sich, dass „The Brain From Planet Arous“ (Originaltitel) bitte noch etwas anderes zu bieten habe. Nach einiger Anlaufzeit kommt immerhin die Geschichte ins rollen, so dass man passabel unterhalten wird. Ein echtes weiteres Highlight gibt es leider nicht. Gerade das Finale kommt sehr plötzlich und die Erlösung ist viel zu einfach zu erreichen.

Bis es so weit ist, darf man sich zumindest an der Spielfreude des Besessenen erfreuen, der derart comichaft übertrieben diabolisch spielt, eigentlich nicht einmal richtig gut, aber irgendwie doch ansteckend. Belustigend wirkt der Fakt, dass dem Alien Szenenweise die Welteroberung kurzfristig egal ist, da er nach langer Zeit nun lüstern in einem Körper hockt und sich der Dinge entsinnt, die mit einem solchen anzustellen sind. Die biedere Frau verweigert sich ihm, noch bevor sie weiß, dass er ein Alien ist. Mehr noch: erst wegen seiner wuchtigen Lust erahnt sie, dass etwas nicht stimmt. Trotz mehrerer Versuche treibt es der Fremdling nicht auf die Spitze. Dies ist ein Film aus dem biederen Amerika, und da ist selbst ein Dauerabstinenzler noch Gentleman genug, um ein Nein als ein Nein zu verstehen.

Der gute Alienpart hockt im Hund. Hier könnte man nun mit tollen Dressur-Szenen rechnen, aber Pustekuchen, mehr als „bei Fuß“ war scheinbar nicht drin. Und der erste Auftritt des Vierbeiners, eine Attacke gegen den frisch eingenommenen Menschenkörper, zeigt bereits, das nichts zu erwarten ist. Der angeblich Angegriffene muss den Kläffer nah an sich ziehen und festhalten. Immerhin vermied man das Zeigen eines fröhlichen, wedelnden Schwanzes, und die Nahaufnahme, in welcher der Hund bösartig die Zähnchen zeigen darf, geht als o.k. durch.

Der in Deutschland vor der DVD-Premiere bisher nur im Kino gelaufene „The Brain From Planet Arous“ ist guckbar, aber keine echte Empfehlung. Der Trashfan wird hier mehr angesprochen als der wahre Genrefreund, letztendlich ist die Geschichte jedoch zu solide erzählt, als dass man von echtem Schund reden könnte. Auf der Gegenseite fehlt der Story der letzte Pfiff, um jemand Genreerfahrenes wirklich hinter dem Ofen hervorlocken zu können. Immerhin gibt es den ein oder anderen Spezialeffekt, und die Laufzeit ist wie für seine Zeit üblich recht gering, weit unter 90 Minuten, da juckt es nicht in den Fingern zum vorzeitigen Ausschalten oder Bildvorspulen.  OFDb

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