Auf dem Mond stoßen Astronauten (unter ihnen Titelheld Perry Rhodan)
auf dort gestrandete, überlegene Außerirdische von einem fernen
Planeten. Das Oberhaupt ist erkrankt, seine Spezies nicht in der Lage
ihn zu heilen. Krankheiten waren auf dem Heimatplaneten längst nicht
mehr bekannt. Die Astronauten versprechen ihm zu helfen und bekommen als
Dankeschön und zur besseren Ausführung des Versprechens technische
Hilfsmittel der Aliens geschenkt. Erdengangster werden auf die
weiterentwickelte Technik der Fremden aufmerksam und wollen sich diese
aneignen...
Vom Groschenroman zur Groschen-Produktion...
Recht dünn basierend auf der Romanreihe „Perry Rhodan“ und ergänzt durch eine Kriminalhandlung, kam Ende der 60er „SOS im Weltall“ heraus, ominöser Weise in Italien fertiggestellt. Italien, im Bereich des phantastischen Films noch nie Garantie für Werke mit Pfiff, pfuschte derart am Rezept herum, dass man nur noch die Augen verdrehen und herzhaft lachen kann. An dem fertigen Film stimmt einfach nichts, und das macht ihn wiederum so perfekt für Trashfans.
Zunächst einmal ist der Streifen mehr Kriminalfilm als Science Fiction. Da er großteils auf der Erde spielt und auch die Aliens wie Menschen aussehen, gibt es relativ wenig Genreelemente fürs Auge. Günstig war die Fertigstellung dadurch auch. Die Roboter sind ebenso witzlos und lieblos zurecht gemacht wie die olle Rakete mit der Rhodan durchs All tuckert. Dafür sieht das Gefährt der Aliens recht putzig aus, kann seine Fahrten an einem später unsichtbar gemachten Seil allerdings nicht verschweigen.
Die Alien-Thematik stimmt mit vielen Elementen der Reihe „Raumschiff Enterprise“ überein, die ebenfalls zu dieser Zeit entstand. Die unnötige Überheblichkeit der Alienfrau, die primitive zurückgebliebene Entwicklung der Menschen, die Krankheitsanfälligkeit und die Hilflosigkeit diesbezüglich, da auf dem Heimatplaneten alle Krankheiten beseitigt wurden (hier lächelt einen in erster Linie „Kampf der Welten“ an), all das war typisch für seine Zeit und somit gerne verarbeitet.
Neben grotesker Dialoge, die ihren lächerlichen Höhepunkt im Gebrabbel eines ranghohen Soldaten finden, darf man zum an sich doch zukunftsorientiert gewollten Geschehen hippe Musik der 60er hören, Musik die viel mehr in jeden Edgar Wallace-Film gepasst hätte als in einen Science Fiction. Das ganze Geschehen erinnert mehr an „Captain Future“ als an den ollen Rhodan, die gewollt pfiffigen deutschen Dialoge erinnern stark an das lustige Gerede in der 70er-Jahre Krimiserie „Die Zwei“. Die dabei verwendete, völlig überhebliche, Lässigkeit passt wiederum gar nicht zu einem Weltraumhelden mit Würde.
Wer auch immer das Drehbuch zusammengeschustert hat, hatte ebenso wenig Ahnung von dem was er tut, wie der Regisseur, der Komponist und die Leute die für das Design der verschiedensten Maschinen zuständig waren. Die Darsteller tapsen auch eher unbeholfen durchs Bild, und lustig ist auch, dass Rhodan sich gegenüber seines Partners kaum von diesem unterscheidet und gerade als Held der Serie durch nichts gesondert auffällt, nicht einmal optisch.
Herrlich unpassend für eine Perry Rhodan-Geschichte, dafür um so passender für das Herstellungsland, sind noch einige obskure Prügelszenen eingebaut, die einen an zukünftige Bud Spencer- und Terence Hill-Filme erinnern. Denn genau wie dort darf man hier die Prügeleien mit dem passend brutalen Sound grotesker Schlaggeräusche erleben. Spätestens hier müsste sich beim Freund unfreiwilliger Komik nun endlich ein freudiges Kaputtlachen einstellen.
Hier wurde wirklich alles falsch gemacht, und trotz der spielfilmfüllenden Länge von über 80 Minuten, ist das fertige Werk kaum langweilig, weil immer wieder neue Idiotien auf den Zuschauer nieder regnen, mit denen zumindest ich zum jeweiligen Zeitpunkt nicht gerechnet hätte. Trashfreunde werden bestens unterhalten, Fans der gar nicht mal so dummen Romanreihe dürften sich beleidigt fühlen und grübeln, wie olle italienische Schundfilmer an die Rechte gelangt sein mögen. Außerhalb des Trashbereiches ist aus „SOS im Weltall“ nichts, aber auch wirklich gar nichts, zu holen. OFDb
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