06.01.2013

INVISIBLE INVADERS (1959)

Der Wissenschaftler Penner wird von einem Außerirdischen aufgesucht. Der eigentlich unsichtbare Fremdling hat den Körper eines toten Forscherkollegen wiederbelebt, um Penner die Aufgabe zu geben, der Menschheit mitzuteilen, dass eine Invasion bevor steht. Sollte die Menschheit sich freiwillig ergeben, würden viele Leben verschont bleiben. Natürlich glaubt niemand den warnenden Worten Penners. Also beginnen die unsichtbaren Aliens ihre Invasion. Sie besetzen die Körper Verstorbener und richten Unheil an überall wo sie auftauchen. Penner, seine Tochter und ein Assistent suchen in einem Schutzbunker einen Weg, die Außerirdischen aufzuhalten. Ein gefangengenommener Außerirdischer ist dafür sehr nützlich...

Die Nacht der lebenden Toten...
 
Dem Audiokommentar eines Filmhistorikers zufolge stand während der Vorbereitungsphase zu „Der Unsichtbare“ kurzfristig die Idee im Raum unsichtbare Aliens auf die Menschheit loszulassen, anstatt sich an die literarische Vorlage zu halten, dessen Namen man eingekauft hatte. In den 30ern kam es nicht dazu, aber bereits in den 50ern schien sich jemand an diese Idee zu erinnern. Ein Glück kann man da nur sagen, immerhin reizt eine solche Geschichte selbst heute noch.

Ich bin mit recht positiver Erwartung an diesen Invasionsfilm herangegangen, denn mit Regisseur Edward L. Cahn schien er in guten Händen zu sein. Der gute Mann schenkte uns bereits den sehr charmanten „Invasion Of The Saucer Men“, und er drehte zudem den „Alien“-Vorgänger „It – The Terror From Beyond Space“. „Invisible Invaders“ ist sein bisher von mir gesichteter schlechtester Film, aber er ist kein schlechter Film.

Das hätte man zu Beginn allerdings erwarten können. Dem Zuschauer werden zwei Unsichtbaren-Spezialeffekte vorgesetzt, die eine endlose Wiederholung erfahren. Da wird zwar manchmal die Kameraperspektive gewechselt, aber es bleiben die selben zwei Effekte. Erst Richtung Finale gibt es einige wenige weitere. Verwundern tut dies schon, denn wenn das vergangene Kino eines von früh auf drauf hatte, dann waren es überzeugende Spezialeffekte bei Unsichtbaren-Filmen.

Zudem schmeißt uns Cahn mit Archiv-Material zu wie kein zweiter. Gerade die Monster- und Invasionsfilmchen dieser Zeit beinhalteten solches Material und Szenen aus anderen Filmen sehr häufig. Cahn buddelt jedoch alles aus was er kriegen kann. So wird uns die Invasion der Fremdlinge durch Aufnahmen gesprengter Brücken und Gebäude gezeigt, er benutzt Aufnahmen von Test-Crashs des Militärs und vieles mehr.

Ob solche Aufnahmen nun überzeugen oder nicht, darüber kann man geteilter Meinung sein. Zumindest wirken diese Szenen nicht störend, also was soll’s. Der etwas unter 70 Minuten laufende Science Fiction-Horror weiß aber in anderen Punkten zu gefallen. Zum einen ist er kurzweilig, streckt seine Geschichte nicht und hat immer etwas zu erzählen, zum anderen dürfen wir umherwandernde lebende Tote sichten, noch Jahre vor George A. Romeros berühmten Streich „Die Nacht der lebenden Toten“. Cahns Zombies haben weder etwas mit Voodoo noch mit Romeros lebenden Toten zu tun, letzterem kommen sie jedoch näher.

Eigentlich leben die Toten auch nicht, sie werden lediglich von den Unsichtbaren besetzt. Sie schluffen jedoch geistlos umher, als wären sie die Gehirntoten aus Romeros Vision. Sicherlich sind die Toten ein Werkzeug unter dem fremden Willen anderer, das käme den Voodoo-Zombies näher, aber die Leichen bewegen sich nicht von alleine, das passt wiederum gar nicht.

Zwar gab man sich mit dem Make Up der Zombies nicht viel Mühe, aber dank seines frühen Erscheinungsjahres wirkt der antike Zombie-Walk trotzdem. Da deren Szenen zudem in ein stimmiges Filmchen gepackt wurden, gibt es also nichts zu meckern.

Nichts, wenn man weiß wie Filme dieser Art aus dieser Zeit funktionieren. Natürlich ist „Invisible Invaders“ ein sehr naiver und kostengünstiger Film. Das Militär steht für Heldentum, auch wenn die Wissenschaftler dieses mal überraschend positiv weg kommen für ein amerikanisches Produkt. Die Schauspieler sind typischer Durchschnitt, die Geschichte trotz ihrer ungewöhnlichen Aufhänger eher schlicht, zumindest in ihrem Ablauf.

Freunde des Genres sollten aber ruhig einmal reinschalten. „Invisible Invaders“ ist ein kurzweiliges Stück Science Fiction, das heute kaum noch wer kennt, mit einer interessanten Geschichte, der durch seine frühe Entstehungszeit typischen Dosis unfreiwilliger Komik, aber auch Reizen jenseits der Lächerlichkeit. Ohnehin scheint der Name Edward L. Cahn für diese Gattung Film ein kleiner Geheimtipp zu sein.  OFDb

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