Der Sohn der mittlerweile verstorbenen Laurie Strode flüchtet in
einem Auto zusammen mit seiner Freundin vor Michael Myers. Am Crystal
Lake geht ihnen der Sprit aus. Sie treffen auf Tommy Jarvis und seine
Freundin, die sich auf einen erneuten Kampf mit Jason vorbereiten. Nun
treffen die Killer Michael und Jason aufeinander...
Was Regisseur Notarile mit seinem zweiten Kurzfilm vorlegt, ist gar nicht mal übel. Rein handwerklich betrachtet kann der Film einiges vorweisen und wirkt auch nur bedingt wie ein Amateurfilm. Da kann man nur sagen: Hut ab. Die Darsteller schlagen sich tapfer, die Kämpfe überzeugen und sind interessanter umgesetzt als vermutet, die Kamera fängt tolle Bilder ein, mancher Winkel wirkt höchst professionell, und die Musikuntermalung ist passend gewählt und unterstützt den Streifen wo sie nur kann.
Zwei Mankos trüben das Ergebnis jedoch erheblich. Das eine ist die viel zu dunkle Optik. Gab es kein Geld für Beleuchtung? Ist dies nicht nach einigen Szenen aufgefallen, dass man wenigstens beim Rest hätte drauf achten können? Wirklich schade, denn was man hier vorgesetzt bekommt ist noch schwieriger zu erkennen, als alles in der abgedunkelte VHS-Fassung von „Halloween 2“.
Das zweite ist die Geschichte selber. Diese ist viel zu monoton, und etwas mehr Überraschungen wären auch nett gewesen. Aber wie der Satz schon sagt sind immerhin welche vorhanden. Am übelsten erwischte es die erste Hälfte des Streifens. Hier wird nur gebrabbelt und Auto gefahren. Das wäre 5 Minuten lang o.k. gewesen, aber fast 10 bei 23 Minuten (Vor- und Abspann nicht abgezogen) ist dann doch zu viel des Guten.
Punkten kann die Geschichte darin, wie sie ohne große Umstände beide Horrorikonen vereint. Hier war weniger deutlich mehr, und da es ein Fanfilm ist, kann es auf diese schlichte Art auch funktionieren. Die Masken der beiden Horrortitanen können als o.k. durchgehen, die Darsteller beider Genreberühmtheiten kennen ihre Figuren und achten auf typische Eigenarten.
Nett fand ich in dem eher ernst gehaltenen Werk den augenzwinkernden Killerwerkzeug-Tausch. Mehr Humor hätte meiner Meinung nach auf 20 Minuten nicht geschadet. So etwas hilft einen Amateurfilm kurzweiliger zu gestalten, wäre am Ziel aber wahrscheinlich vorbeigeschossen. Man merkt dem Werk an, dass man sich ehrenhaft vor den Vorbildern verbeugen wollte. Diese beließen es meist auch nur bei einer winzigen Dosis Humor.
Bei den „Halloween“-Filmen orientiert man sich an den Teilen 1, 2 und 7, „Freitag der 13.“ arbeitet mit der Jarvis-Figur aus den Teilen 4, 5 und 6. Inhaltlich negativ ist das Ende des Kampfes zu nennen. Der überraschungsarme, aber dennoch gern gesehene, Schlussgag lässt das ganze dafür wieder für den Zuschauer versöhnlich enden. Dass Michael Myers eigentlich nicht so der Kämpfer-Typ ist und in den dementsprechenden Szenen etwas befremdlich wirkt, wäre nur in einer professionellen Umsetzung als echtes Manko zu nennen. Für einen Fanfilm geht das meiner Meinung nach in Ordnung.
Notarile hat noch einige andere Kurzfilme gedreht, die rein von ihren Titeln Interesse wecken. Wenn dies hier grad der 2. Film war, können die Nachfolger sicherlich besser sein. Zu wünschen wäre auf jeden Fall, dass Notarile sich für die darauffolgenden Werke Glühbirnen gekauft hat. OFDb
Danke für die Rezension, das Projekt kannte ich bislang noch gar nicht. Interessante Idee auf jeden Fall... jetzt muss ich doch tatsächlich meinen kleinen, feinen Proxy wieder ausgraben, um mir das Video ansehen zu können. Ich hasse diesen andauernden GEMA-Youtube-Clash *gnah*
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