In einem unterirdischen Labor hocken Wissenschaftler, Jahre nachdem
auf der Erde 99 % der Erdbevölkerung gestorben sind. Seit der
Katastrophe schlendern auch Mutanten umher und eines gelingt in das so
gut abgeschottete Labor...
Wenn ich im Vorspann den Namen Roger Corman lese, schraube ich meine Erwartungen weit zurück. Dieser Selbstschutz sorgte dafür, dass ich mit dem billig heruntergedrehten Fließband-Produkt „Good Night Hell“ dennoch meine Freude hatte. Als hirnloser Trash-Streifen weiß dieser immerhin zu unterhalten.
Und das meine ich jetzt nicht rein von der unfreiwilligen Komik her betrachtet. Die ist auch wieder reichlich vorhanden und gibt dem Streifen den letzten nötigen Pepp, um wenigstens auf Routineniveau zu kommen. Auch als plumper, anspruchsloser Schund macht er für das dementsprechende Zielpublikum Spaß. Es gibt genug Filme mit ähnlicher Thematik, die trotz Trashniveau einfach nur langweilig zu gucken sind. Ob das nun die Fortsetzung „The Terror Within 2“ ist oder der Science Fiction-Schrott „Planet des Schreckens“ (ebenfalls von Roger Corman produziert), solchen Filmen fehlte schlichtweg das zusätzliche Etwas um sie zu Ende gucken zu wollen. Schön dass wenigstens „Good Night Hell“ dieses Etwas besaß.
Genau benennen kann ich nun nicht, was den Film aus Genre-Fan-Sicht gerettet hat, stattdessen kann ich aber ein wenig über die unfreiwillige Komik berichten. Die fängt schon damit an, wie ein Modepüppchen mittels idiotischster Dialoge am Rande den Hintergrund der Geschehnisse erläutert. Dort erfahren wir, dass nur noch 1% der Menschheit lebt. Die Überlebenden hausen versteckt, denn gefährliche Mutationen machen die Erde unsicher.
Dass diese Art der Geschichte Billigproduzent Corman sehr gelegen kommt ist klar. Da wird in wenigen Tagen kostengünstig in der Einöde gedreht, ein billiges Gummikostüm gebastelt oder wiederverwertet, und der Film ist fertig. Dass weder Schauspieler noch Gummikostüm etwas taugen, bereichert den Unterhaltungswert ungemein. Die deutsche Synchronisation hätte allerdings ruhig etwas weniger gelangweilt stattfinden können. Zum Glück ist sie aber auch nicht auf „Pieces“-Niveau, wo die Sprecher mit ihren Texten fast eingeschlafen sind.
„Good Night Hell“ schaut sich in etwa wie „Creep Zone“, nur eine Spur flotter. Auf das Niveau des ebenfalls von Corman produzierten „Watchers“ rutscht der Unterhaltungswert dieses Streifens aber leider nie. Dafür sieht man der Produktion die Sparflamme zu sehr an, auf der gekocht wurde.
Ebenso unübersehbar sind die Parallelen zu „Alien“ und „It – The Terror From Beyond Space“, deren Konzept hier dreist kopiert wird. Die Geschichte wurde einfach auf die Erde bzw. unter diese verlagert, und so konnte man noch einmal ein paar Kröten mehr einsparen. Überdeutlich wird das „Alien“-Plagiat spätestens in jener Szene, in der das Monsterembryo aus der Schwangeren herausbricht und als Minimonster um die Ecke flitzt. Auch die Wachstumsgeschwindigkeit und das Umherschleichen durch die Belüftungsanlage zeigt sehr deutlich den Ideendiebstahl. Während man die Giger-Kreatur wohldosiert und im Dunkeln einsetzte, darf der Mann im Gummianzug im hier besprochenen Film ewig im Hellen vor der Kamera fluchen, grunzen und wüten, auf allen Vieren krabbeln und hüpfen. Das wäre so schon witzig, mit dem besonders schlechten Kostüm wird das ganze jedoch erst recht ein Fest für Trashfreunde.
George Kennedy ist als bekanntes Gesicht mit an Bord. Er spielt eine Art Captain Kirk der Bodenstation. Sein erster Auftritt badet auch direkt in unfreiwilliger Komik, ansonsten ist er allerdings sehr bemüht innerhalb der albernen Story das beste aus seiner Rolle herauszuholen. Musik, Schnitt, Kamera liegen alle im routinierten Bereich. Die Spezialeffekte sind sehr bescheiden und blutig wird es kaum. Freunde von 80er Jahre-Trash können ruhig einen Blick riskieren, dem Rest der Cineastenwelt wird „Good Night Hell“ ohnehin nicht interessieren. Ein besonders nennenswerter Tipp in Sachen kurzweiliger Schund ist diese Corman-Produktion allerdings auch nicht geworden. Der Film ist ein typisches Vielseher-Werk. OFDb
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