Troma, bei dieser Filmfirma denkt man automatisch an solch schräge Werke wie die „Atomic Hero“-Reihe oder die Abenteuer rund um die „Class of Nuke ‘em High“, also einfach an Werke die mit dem völlig abgedrehten „Terror Firmer“ wohl die reinste Form eines Troma-Films erhalten haben. Neben diesen und diversen fremdeingekauften Filmen produzierte Lloyd Kaufman aber auch manch konventionell umgesetzten Horrorfilm, und zu diesen gehört auch „Killer Queen“, den man in Deutschland auch als „Das Horror-Lyzeum“ kennt.
Großer Beliebtheit erfreut der sich nicht, wahrscheinlich weil Troma-Freunde eben mit einer anderen Art Film rechnen, dabei ist dieser kleine Beitrag eigentlich eine recht nette Angelegenheit, zumindest für Freunde des 80er Jahre-Videotheken-Horrors, die auch in solchen Phasen Spaß haben, wenn rein Horror-technisch mal nichts passiert. Denn nach einem starken Einstieg mit einem herrlich widerlich zurechtgemachten Geist (optisch bereits der Höhepunkt allem Gezeigten im kompletten Film) dauert es sehr lange bis wieder gespukt wird.
Obwohl die Charaktere oberflächlich bleiben und das Treiben im Haus bis zum Spukbeginn nicht wirklich ereignisreich zu nennen ist, sympathisiere ich mit dieser Phase des Filmes. Genau sagen warum kann ich nicht, aber mir gefiel die aufgebaute Atmosphäre, die zwar hin und wieder etwas bedrohliches hatte, meist aber nur angenehm anzusehen den Alltag der Gruppe Frauen zeigt, in einer Bravheit und (logischer Weise) mit dem 80er Jahre Zeitgeist versehen, dass mir einfach gefiel was ich da Simples sah. Menschen interagieren miteinander, bewältigen zusammen eine Aufgabe, blödeln herum, haben aber auch Respekt voreinander. Diese Grundstimmung gefiel mir, so dass ich mit dem Film schon aus mir unbekannten Gründen zufrieden war, noch bevor der Horror endgültig Einzug halten durfte.
Ist es endlich einmal soweit, glaubt man eher einen Slasher über einen irren Killer zu sichten als einen Spukfilm, so wie die Morde inszeniert sind. Da gibt es keinen Zusammenhang, da geht es nicht um etwas nachvollziehbares, um ein System, da toben sich die Spezialeffekt-Leute einfach mal so aus wie es ihnen gerade gefällt. Ein Auto (über)fährt von alleine, eine Zombie-arige Monsterhand greift im Garten nach einem der jungen Dinger, ein Kopf wird gespalten und einige andere Dinge geschehen auf ähnlich brutale Art. Hintergrund der ganzen Sache bleibt aber tatsächlich der Spuk.
Schade dass uns Regisseur Finnegan nicht mehr die herrlich eklige Kreatur vom Anfang des Filmes zeigt, die in ihrer Wirkung irgendwo zwischen monströs ekelig und charmantes Muppet-Flair anzusiedeln war. Man wird zwar mit den Morden bei Laune gehalten und gegen Ende überrascht wenn eine Körperübernahme zu einem unerwarteten Schluss führt, das alles wäre jedoch schöner anzusehen gewesen mit besagtem Schreckgespenst zu Beginn. Da das ganze aber vor solch stimmungsvoller Kulisse stattfindet, angereichert mit einem abwechslungsreichem Inventar, welches einen des öfteren zum Hingucken verleitet, braucht man gar nicht zu streng mit dem Ergebnis zu sein.
Mir hat das muntere Treiben des Filmes Spaß gemacht, auch wenn hier hinten und vorne die übernatürlichen Geschehnisse so gar keinen Sinn ergeben und sich manches Ereignis nicht in die Gesamtstory einfügen lässt. Als kleiner Horrorfilm für zwischendurch geht „Death Legacy“ (Alternativtitel), der im Original eigentlich „Girls School Screamers“ heißt, aber durchaus in Ordnung, zumindest für die Art Horror-Fan, die ihr Lieblings-Genre ohnehin stets mit einem Augenzwinkern verfolgt. OFDb
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