Der Zombiefilme gibt es genug, was kein Wunder ist, so gerne wie sie nach all den Jahren noch immer gesehen werden. Viele davon erzählen vom Ende der Zivilisation. Was liegt für einen Verleiher also näher als einen halbwegs ähnlich gearteten Stoff so zu vermarkten, dass der Zuschauer glaubt einen Zombiefilm zu sichten? Auf dem DVD-Cover fällt kein Wort über lebende Tote oder Infizierte, aber das Wort Virus, das Erzählen vom Ende der Welt und die gaphische Gestaltung des Covers inklusive eines Review-Zitates aus dem Netz, welches mit dem Nennen diverser Zombie-Klassiker arbeitet, all das lässt den nimmersatten Fan vermuten erneut einen Beitrag besagten Bereichs ergattert zu haben.
Um so mehr verwundert es, dass die Familie, die sich durch die menschenleere Einöde schleppt um ein weiteres Familienmitglied aufzusuchen, nie auf eine sichtbare Gefahr stößt. Ab und an sind da andere Menschen, Plünderer einer Welt in welcher der Stärkere überlebt, aber die eigentliche Bedrohung ist nie zu sehen. Sie ist es selbst dann nicht, wenn man angegriffen wird. Und sie ist es auch dann nicht, wenn Personen im Film getötet werden.
Es dauert lange Zeit bis man begreift keinen Zombiefilm im DVD-Player liegen zu haben, und ist es einmal soweit schafft es der Film leider nicht einen wirklich neugierig zu machen was nun der wahre Hintergrund ist. Die Menschen werden wahnsinnig und gehen aufeinander los, denkt man sich, vergleichbar mit Stoffen a la „Crazies“ und „Maniac City“. Aber selbst dies trifft nicht zu. Ist man als Zuschauer erst einmal aufgeklärt, ist ein Augenverdrehen durchaus erlaubt, denn anstatt an jenem Punkt Halt zu machen, welcher mit dem Hintergrund von „The Signal“ vergleichbar wäre, wird die Gefahr personifiziert, indem eine Absicht hinter allem steckt und damit ein denkendes Wesen. Und dieser Gedanke ist schon sehr albern zu nennen.
Die Schauspieler schlagen sich wacker, halten bemüht einen Plot hoch, der nie zu Potte kommt, da er erst am Ende von der wahren Gefahr berichten möchte. Und da ist dementsprechend nicht viel mehr als reines Hinhalten angesagt. Ein solches Hinhalten habe ich des öfteren schon wesentlich schlechter umgesetzt gesehen, langweilig wird es nie, eine Zeit lang schafft es „The Collapsed“ sogar das Interesse des Zuschauers zu wecken. Aber bei all der Konkurrenz, die zu ähnlichen Szenarien mit anderem Hintergrund wesentlich mehr für Auge und Kopf bietet, hält sich dieser Zustand nicht lang.
Es ist das Glück des Filmes, dass einem die Figuren relativ nahe gehen. Gerade die Interaktionen zwischen Vater und Sohn besitzt eine Kraft, die wenigstens einen Rest Unterhaltungswert im sonst so mageren Ergebnis entstehen lässt. Man muss kein sehr geduldiger Mensch sein um bis zum Szenario in der Jagdhütte durchzuhalten, welches man emotional wohl als den zweiten Höhepunkt des Streifens betrachten darf. Danach hat der Film jedoch nichts weiteres mehr zu bieten als seine olle Auflösung, eine von der man sich verarscht vorkommt, da man dafür so lange durchgehalten hat. Eingeleitet wird diese mittels eines Szenarios, wie es eher in den Backwood-Bereich des Horrorfilms passt anstatt in einen Endzeitfilm.
Kurzum: trotz eines dünnen Plots schafft es McConnell bei Stammzuschauern des Genres relativ lang das Interesse mittels Vorenthaltens von Tatsachen aufrecht zu erhalten, nicht im hohen Maße, aber zumindest hoch genug damit das Publikum dran bleibt. Mit der Zeit verliert sich der Streifen jedoch immer mehr in seinem verworrenen Hintergrund, der mir nicht zu Ende gedacht vorkommt. Szenen die einem zunächst als fehlerhaft umgesetzt vorkamen, erweisen sich durch die Auflösung als sinnig umgesetzt. Es wäre nur schön gewesen die Auflösung wäre ebenfalls sinnig ausgefallen. Das hätte zwar auch so aus „Crazy World“ (Alternativtitel) keinen guten Film gemacht, innerhalb seiner Möglichkeiten aber einen besseren. OFDb
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