Glücklicher Weise ist „Atomic Thrill“ humorvoll gemeint, sonst könnte man einen Film der diese völlig idiotische Geschichte erzählt gleich vergessen. So aber wird uns der Irrsinn halbwegs erträglich serviert, freilich in geistfreien Blödelhumor gepackt, dem zwar ein paar wenige gelungene und nicht gelungene harte Effekte gegenüber stehen, aber leider keine optisch ansprechenden Zombies um das Gleichgewicht Horror und Komödie gekonnt herzustellen.
Der Dealer hat sich kaum verändert und brüllt laut und selbstbewusst vor sich hin, was zumindest auf einer Schulfeier für Laune sorgt, wenn er allein mit seinem Gebrüll so ziemlich alle Schüler zur Flucht verleitet, und der Teenager Zombie darf immerhin etwas sichtbarer vor sich hingammeln, ist in seinem Verhalten aber freilich so friedlich wie der Vampir aus „Liebe mit Biss“ und damit auch nicht das was man eigentlich von einem Zombie in einem Zombiefilm erhofft - auch bei einem 80er Jahre-Streifen.
Wer nicht viel erwartet kann recht routiniert unter Niveau unterhalten werden. Allerdings haben sich schrecklich viele Längen in die arg steif inszenierte Horror-Komödie eingeschlichen, so dass nur geduldige Freunde von 80er Jahre-Billigproduktionen einen Blick riskieren sollten. Letztendlich schaut sich das Produkt wie eine Lightversion eines Troma-Filmes. Ein solcher scheint er nicht zu sein, Lloyd Kaufman wird im Vor- und Abspann nie erwähnt. Aber zumindest in der deutschen Synchronisation fällt sein Name (im Original auch?), so dass da zumindest wer Zuständiges eine Verwandschaft gerochen hat.
„I Was a Teenage Zombie“ (Originaltitel) wird nie so albern wie „C.H.U.D. 2“, ist aber noch zahmer ausgefallen als „Return of the Living Dead 2“, konzentriert sich allerdings ohnehin eher auf die Teenagergeschichte anstatt auf seinen Zombieaspekt. Ob das eine gute Entscheidung war ist schwer zu sagen. Klar, wahre Horror-Fans verprellt man damit, aber zumindest schafft es Regisseur John Elias Michalakis völlig überraschend eine recht gut funktionierende Dramatik in der späten Phase des Streifens aufzubauen, wenn der Teenager reanimiert wird und sich seiner verloren gegangenen Liebe bewusst wird. Das erinnert ein wenig an den tollen „Zurück aus der Vergangenheit“, auch wenn er freilich dessen Intensivität nie erreicht. Nach allerhand Blösinn tut es aber zumindest gut, dass „Atomic Thrill“ in dieser Phase etwas ruhiger wird und damit der Geschichte mehr Chancen gibt sich zu entfalten, als er es bisher getan hat.
Wer weiß, vielleicht hätte der Regisseur es noch einmal mit einem anderen Genre probieren sollen, anstatt einzig dieses Debut zu drehen. Die OFDb listet ihn ansonsten nur als Darsteller im sehr schlechten „Splatter University“ und im dämlichen, aber annehmbaren „Zero Boys“. Der Schundbereich des Horrorfilms war also quasi sein zu Hause, und für jemanden der scheinbar auf kein großes Ergebnis setzen wollte ist ihm doch ein halbwegs passabler Fun-Film gelungen. Mir war „I Was a Teenage Zombie“ wie erwähnt eine Spur zu lahm. Wäre er so gut ausgefallen wie in seiner letzten halben Stunde, könnte ich ihm etwas mehr abgewinnen. Aber das war ja leider nicht der Fall. OFDb
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