Wenn uns zu Beginn des Films die Vorgeschichte gezeigt wird wie die Vampirkönigin Carmilla stirbt und zuvor ihren Fluch ausspricht, kommt so gar keine Stimmung auf. Anstatt auf gothische Klischees zu setzen, wird das Bild in grelle, leuchtende Farben versetzt, während die Darsteller recht hölzern ihren Text ablassen. Aber kaum im Heute angekommen wendet sich das Blatt und der unscheinbare „Lesbian Vampire Killers“ verwandelt sich in eine wundervolle Party von Horror-Komödie, angereichert mit allerhand flotter Sprüche, Stereotype und Horrorfilm-Klischees.
Dass das ganze zu rocken weiß liegt nicht nur an der peppigen, wenn auch austauschbaren, Musikuntermalung. Der komplette Streifen ist recht flott inszeniert, tritt nie zu lang auf der Stelle, hetzt aber auch nicht unnötig. Obwohl die Geschichte recht innovationslos daher kommt hat doch jede Szene etwas zu erzählen, Füllmaterial zum Laufzeitstrecken ist nicht vorhanden, es sei denn man zählt das Zelebrieren diverser Klischees dazu, die das Horror-Genre verarschen sollen, aber dann sind diese gut gesetzt und halten den Film zumindest nicht auf.
Auch wenn stilistisch einiges am Einfluss des angesagten amerikanischen Kinos zu bemerken ist, so pocht im Herzen des Films doch tatsächlich der Humor des Entstehungslandes England. Zwischendurch wird man immer wieder mal an Werke wie „Shaun of the Dead“ erinnert, an dessen Klasse die auf eher plumpe Komik setzende hier besprochene Horror-Komödie jedoch nicht herankommt. Thematisch erinnert der Streifen eher an den im selben Jahr erschienenden „Doghouse“, und dieses anstrengende Stück Film toppt „Lesbian Vampire Killers - Bis(s) zur Morgenlatte“ (Alternativtitel) bei seiner Kurzweile locker. Hin und wieder weht sogar ein leichter Hauch „The Office“-Komik durch den Film, das weiß die auf Flachköpper zielende Komik für kurze Momente ein wenig aufzuwerten.
Das macht den Film von Phil Clayden aber keinen Hauch tiefsinniger oder geistreicher, es hebt nur für kurze Augenblicke das Niveau, bevor wieder, meist gelungene, Sexwitzchen fallen und die Faulenzer-Single-Mentalität zelebriert wird. Da besagter anspruchsloser Humor jedoch gut getimet ist und meist treffsicher angegangen wird, kann das auf einen niedrigeren Niveau-Pegel abzielende Werk trotzdem Freude bereiten, am besten indem man ein paar Kumpels zu einem lustigen Videoabend um sich scharrt, die sich für derlei Filme nicht zu schade sind. „Lesbian Vampire Killers“ ist sicherlich keine Offenbarung, aber mir hat er viel Spaß bereitet. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen