18.02.2018

LITTLE DEAD ROTTING HOOD (2016)

The Asylum brachten uns „Sharknado“ und „Mega Piranha“, sehr viel mehr Brauchbares ist dieser Billigfilmschmiede bislang nicht nicht entstiegen. Zu lieblos kommen ihre Produktionen daher, zu billig zurechtgeschludert sind die Ergebnisse zu nennen, die meist nicht einhalten können, was ihre oftmals verlockend schrägen Ideen zu bieten scheinen. Mit „Little Dead Rotting Hood“ bedient man sich der Rotkäppchenthematik, die man mit dem Bereich der Werwolfthematik kreuzt, eine Idee an der sich bereits „Zeit der Wölfe“ versuchte, und schafft damit für Freunde der geringen Erwartungshaltung ein recht unterhaltsames Stück Horrornonsens, welches zwar nur dem Vielseher ohne hohe Ansprüche schmecken wird, damit aber noch immer ein besseres Ergebnis abliefert als für The Asylum typisch.

Man muss diesen Mumpitz als Genrefreund einfach lieben, vorausgesetzt man erwartet keine beeindruckenden Spezialeffekte, eine tatsächlich nennenswert erzählenswerte Geschichte oder gar handwerkliches Talent im Filmbereich. „Little Dead Rotting Hood“ lebt mehr denn je von seiner Dämlichkeit, seiner Dreistigkeit und der überraschend flotten Umsetzung von Regisseur Jared Cohn, der nicht wie einst mit „Attack from Atlantic Rim“ einen Einschläfer kreierte, sondern die vorhersehbare Geschichte passabel umzusetzen weiß, immer schwankend zwischen völlig abgehobenen Ideen und einer Einfallslosigkeit, wie es sie in dieser Extreme nur im amerikanischen TV-Horror zu erleben gibt. Was den Film tatsächlich am Leben hält, ist ein Rätsel, aber es ist sicherlich auch der Vielzahl an Ereignissen geschuldet, dass das Ganze besser funktioniert, als es dies sollte. Hinterfragen darf man hier nichts, weder vor noch hinter der Kamera wird weiter als zwei Schritte gedacht, ein weiterer Schritt und das Kartenhaus zerfällt, welches uns eine filmeigene Logik vorschleiert.

In seiner Naivität ist das Ergebnis auch kaum zu übertrumpfen, funktioniert „Little Dead Rotting Hood“ doch eigentlich eher wegen seines Tierhorror-Anteils, anstatt wegen des Kultes, den man hier krampfhaft versucht zu entfachen. Rotkäppchen ist weder taff, sexy noch verrottet genug um als Kulttote etwas herzumachen. Gerade Richtung Schlussszene wirkt sie besonders lächerlich, wenn sie von nun an als Hüterin des Waldes umhergeistern wird, aufgedonnert wie eine Vorstadtschlampe, die optisch so gar nicht dem Waldhüterklischee entsprechen möchte. Zombie trifft auf Superheldin, nichts davon will wirken, aber das betrifft bereits ihr Agieren in der eigentlichen Filmhandlung, sind ihre Auftritte doch nicht gerade aufregend zu nennen, zumal sie ohne menschliche Hilfe nicht einmal an das Schwert gerät, welches ihr überhaupt erst die Macht gibt Werwölfe zu bekämpfen.

Großmutter hat sie ohnehin über nichts unterrichtet. Dass sie ein Schwert benötigt, hat sie nicht gewusst. Das wäre dann eins der vielen Beispiele dafür, dass hier kaum zwei Schritte vorwärts gedacht werden. Man macht etwas und überlegt sich hinterher wie, so wie beispielsweise ein Trupp mutiger Eingeweihter, die in einer Höhle hoffen auf Werwölfe zu treffen, was dann auch passiert. Wie man sich gegen diese zur Wehr setzt, und was man vor Ort eigentlich möchte, außer die Bestätigung zu erhalten, dass der Werwolfsfakt kein Mumpitz ist, wurde zuvor nicht bedacht. Dementsprechend geistlos hüpft „Little Dead Rotting Hood“ von einem Event zum nächsten und überracht dabei mit einer halbwegs interessanten, aber vor allen Dingen überraschend funktionierenden Weiterentwicklung der Geschichte, die zwar unnötig viele Filmfiguren benötigt um ihre simple Idee erzählt zu bekommen, aber definitiv sinnlos zu unterhalten weiß.

Da Verwandlungsszenen und Werwolfanimationen typisch Asylum nicht zu überzeugen wissen, tut man gut daran meist Wolfsattacken zu präsentieren, sind die meisten der hier Werwolf genannten Geschöpfe doch lediglich Menschen, die sich in Wölfe verwandeln, und die weiß Cohn besser in Szene zu setzen, als die Königin der Werwölfe, die dann zum Glück auch erst nach einer völlig unsinnigen Identitätsaufdeckung zum Ende hin per CGI agieren darf. Bis dahin ist man dem Film aber derart wohlgesonnen, dass man sich am lieblosen Aussehen der Kreatur nicht mehr aufhängt. Wer es bis hierher geschafft hat, hat ganz andere Schwächen augenzudrückend hinter sich gelassen, inklusive eines kurzen Leerlaufes zu Beginn des letzten Drittels hin, der fast dafür gesorgt hätte „Little Dead Rotting Hood“ all zu stark auszubremsen. Wie so oft wären 90 Minuten Laufzeit nicht nötig gewesen, 75 hätten dem Gesamtergebnis besser gestanden. Aber zumindest bekommt der Film durch seine actionreiche Umsetzung noch einmal den Bogen, und weiß in seiner völlig meschuggenen Art doch noch bis zum Schluss routiniert genug zu unterhalten.  OFDb

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