"Blood Widow" ist eines dieser unglaublich häufigen Werke, mit denen ein Regie-Neuling mit dem Genre des Slasher-Horrors sein Debüt ablieferte. Obwohl die Trefferquote bei dieser Art Film sehr gering ist, linse ich immer wieder gerne hinein, gehören gut gemachte Slasher doch zu meinen liebsten Horrorfilmen, und da steht immer wieder aufs Neue die Hoffnung im Vordergrund eine solche Ausnahme zu erleben. An der Geschichte kann man sie nicht ausmachen, gelungene Beiträge besitzen oft ein Minimum an Storygerüst, und das kann man "Blood Widow - Tod in der Stille" (Alternativtitel) somit ebenfalls nicht zum Vorwurf machen. Obwohl auch hier ein Minimum zelebriert wird, wird sogar versucht die offensichtliche Monotonie mit einem Konflikt der beiden frisch Eingezogenen aufzuwerten, stehen doch beide unterschiedlich zu der Idee eine Party im neuen Haus zu veranstalten, und wird der schwächere Part doch fies ausgetrickst. Damit herrscht schon einmal wenig Harmonie im Grundszenario, und man verzichtet auf ein rein brav gezeichnetes Gegengewicht zum nahenden Bösen.
"Blood Widow" gehört zu jenen Fällen, in denen mich ganz besonders die Coveraufmachung gelockt hat, wirkt die blutige Witwe auf den Bildern der DVD doch reizvoll mystisch, was sie bei Sichtung des Streifens jedoch nie wird. Lustlos runtergefilmt schafft man es nicht einmal das verlassene Haus, in welchem man auf sie stößt, unheimlich erscheinen zu lassen. Jeremiah Buckhalt fehlt es an Talent einen funktionierenden Spannungsbogen aufzubauen und hat der altbekannten Chose nicht nur nichts Neues hinzuzufügen, er kopiert auch schlecht, so als habe man ihn dazu gezwungen einen Film dieser Art anzufertigen. Uninteressante Charaktere stampfen durch uninteressante Szenarien. Selbst aus dem Beispiel des zu Beginn entstehenden Konflikts um das Überrumpeltwerden durch besagte Party, weiß man weder Geschichte, noch Charaktere aufzuwerten. Es schaut sich als reines Zeitschinden, anstatt als Vertiefung von Figuren, Vorbereitung auf das Kommende, oder als interessanter Plot. Zu keinem Zeitpunkt ist der Streifen gruselig, spannungsgeladen, unheimlich, oder zumindest atmosphärisch stimmig eingefangen.
Ein paar blutige Szenen sollen das magere Ergebnis wieder wettmachen, aber da hat man zur Entstehungszeit des Streifens schon weit härtere Beiträge gesichtet, zumal blutige Szenen noch nie einen ansonsten unterdurchschnittlichen Film zu einem besseren Ergebnis verholfen haben. Was soll man noch viel sagen? "Blood Widow" ist in seiner uninspirierten Umsetzung stinklangweilig geraten und ist somit ein Produkt, welches getrost gemieden werden kann. Selbst die optische Aufmachung der Witwe, die auf dem Cover noch so wirksam anmutete, weiß eingefangen wie hier nicht ernsthaft zu begeistern. Dennoch kann man ihr Outfit getrost als den Höhepunkt eines Slashers bezeichnen, der keinen besitzt. Dass hier Charaktertypen aufeinander stoßen, die, als Bereicherung der Vielfältigkeit eingebaut, jegliche Glaubwürdigkeit vermissen lassen tatsächlich miteinander abzuhängen, bzw. befreundet zu sein, lässt sich nicht einmal mit dem jungen Alter der Protagonisten entschuldigen, schließlich sind sie keine Teenager mehr. Da das aber ein häufig angegangener Schwachpunkt auch in besseren Filmen ist, ist dies eigentlich ebenfalls kaum der Erwähnung wert. Kurzum: Finger weg! Mieser Film! OFDb
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