18.08.2019

IT CAME FROM THE DESERT (2017)

Ich bin kein Fan von Computerspielen und kenne somit auch nicht die Vorlage dieser Videospielverfilmung, als Cineast kenne ich jedoch themenähnliche Werke, wie "Formicula" und "In der Gewalt der Riesenameisen", und deren Charme erlangt "It Came from the Desert" nie. Allerdings zählt er auch zu einer anderen Gattung Horrorfilm, steht hier doch die Action im Vordergrund, ohne je die Frage aufzuwerfen, ob einer der Helden bei den abverlangten Wahnsinnsaktionen sein Leben riskieren muss. Alles ist der Abfolge eines Videospiels verpflichtet, und somit läuft alles auf Tempo fixiert fern jeglicher Realitätsorientierung ab. Der Film soll ein Fest für Teenie-Träumer sein, visiert somit kein hohes Ziel an, und als solch flach angelegtes Produkt geht sein simples Ergebnis eigentlich in Ordnung, sofern man weder Innovation noch Einfallsreichtum erwartet. Jede Menge Motorcross-Action soll vor der Inhaltsleere ablenken, und wem diese Art Schauwert gefällt, der ist letztendlich im richtigen Film gelandet. Zwar schaut sich manche Szene wie aus "Arac Attack" entliehen, letztendlich ist Marko Makilaaksos Folgewerk seines "Yeti - Das Geheimnis des Glacier Peak" aber ohnehin nur zusammengepflücktes Stückwerk bereits bekannter Zutaten besserer Filme, also was soll's.

Eine Zeit lang arbeitet man verspielt mit Vergleichen aus "Alien" und "Jurassic Park", schenkt dem Film gar eine augenzwinkernde Vergleichsszene zum Videospiel, auf welchem er basiert, und versucht auch sonst auf simple Art mit Metaebenen zu arbeiten, letztendlich funktioniert dieser pseudo-selbstkritische, möchtegern-ironisch gemeinte Umgang mit den eigenen Unzulänglichkeiten jedoch nur eine Zeit lang, bevor sich immer deutlicher bemerkbar macht, dass "It Came from the Desert" nichts eigenständiges zu bieten hat und nur von einem Szenario, welches es zu bewältigen gilt, zum nächsten hüpft. Da ein solches Szenario den Helden keinerlei Herausforderung abverlangt, die nicht bereits im nächsten Moment, meist durch Zufall, auf simplem Wege zu lösen ist, entsteht somit auch kein Mitfiebern mit den Figuren. Das Drumherum zwischen den zu erfüllenden Aktionen fühlt sich ziemlich leer an, zumal weder Figuren noch Situationen emotional ansteckend vertieft werden und somit alles eine theoretische Hülle bleibt. Zwar weiß der Trick mit der flotten Inszenierung zu funktionieren, so dass trotz bereits bekanntem Einerlei nie wirklich Langeweile aufkommt, letztendlich ist das Ergebnis jedoch zu austauschbar ausgefallen, als dass man irgendwem über 15 Jahren den Film ernsthaft empfehlen würde.

Auf schlichte Art funktioniert der Streifen des "War of the Dead - Band of Zombies"-Regisseurs jedoch schon, vorausgesetzt man geht mit wenig Erwartungen heran und ist mit einem höchst simplem Ereignis zufriedenzustellen. Einen gewissen Charme erreicht das Ergebnis durch kleine Bereicherungen wie jenem, dass das Projekt der Firma Them genannt wird (das war der Originaltitel des eingangs erwähnten 50er Jahre Riesenameisen-Films "Formicula"), und auch manch bierselige Komik weiß so gerade eben noch auf höchst flache Art zu funktionieren, komplett ohne Sympathie ist der Streifen somit nicht ausgefallen. Dem Jugendpublikum könnte das Ergebnis somit gefallen. Wem Filmerfahrenes wird die ganze Chose jedoch zu glatt gebügelt ausgefallen sein, präsentiert in zu lupenreinen Hochglanzbildern und die einzelnen geklauten Zutaten zu oberflächlich abgearbeitet dargeboten. Meiner Meinung nach ist auch die Hauptrolle falsch besetzt, da hätte ich mir schon jene Art Loser-Gesicht gewünscht, der man auch gönnt am Ende die attraktive heimlich Angebetete zu erobern. Aber da auch derartige Nebenhandlungen lediglich kalkuliert angegangen wurden, anstatt einfühlsam, verpufft derartiges Szenario in zu glatt polierter Art, wie der Rest des Ganzen, so dass eine andere Besetzung da nur wenig hätte retten können.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen