Während in der 80er Jahre-Welle, in welcher Horrorfiguren für Komödienstoffe zweckentfremdet wurden, Vampire und Werwölfe meist noch sympathisch verarbeitet wurden, ging es den Zombies weit weniger gut. Slapstick-artig wurden sie für Teenie-freundliche Stoffe verheizt, besonders übel geschehen in "Beverly Body Snatchers" und "Creeps - Eine unheimliche Geisterstunde", in Horror-Komödien, die versuchten beide Genres möglichst gleichwertig einzubinden, eine Spur erträglicher umgesetzt, so z.B. bei "C.H.U.D. 2", der sichtlich von "The Return of the Living Dead 2" inspiriert wurde. Der in dieser Welle relativ spät auftauchende "Night Life" gehört zu den besseren Werken dieser unangenehmen Phase, obwohl er die Zombies betreffend unter ähnlichen Schwächen leidet, wie die Vergleichsfilme, sprich sie kommen zu trottelig und zotig daher und verpuffen damit einiges an stimmigem Horror-Potential. Denn David Acombas Werk gehört zu jenen Beiträgen, die nicht nur Komödie sein sollten, sondern auch dem Horror-Fan gefallen sollten. Wenige harte Effekte entschädigen besagtes Publikum für manch zu albern geratenen Ausrutscher, diese Art Zuschauer ist halt so leicht zufrieden zu stellen, wie zu verärgern.
Die wahre Stärke von "Grave Misdemeanours" (Alternativtitel) liegt jedoch in seiner treffsicheren Charakterzeichnung. Der mit dem Jungstar aus den ersten beiden "Critters" besetzte Scott Grimes darf einen Loser spielen, wie es ihn in der Schwarz/Weiß-Denker-Welt eines Stephen Kings nie gegeben hätte. Ständig verhält er sich anders als erwartet, stets sind Konfrontationen mit anderen Filmfiguren von funktionierender, gar nicht dummer, Situationskomik geprägt. Zu den Highlights gehören freilich auch die Auftritte vom Ur-Mr. Addams John Astin, der kurz vor hier besprochenem Film den herrlich affigen Professor in "Die Rückkehr der Killertomaten" spielen durfte, und sich mit dieser Rolle verglichen hier arg zurückhält. Subtil angelegt würde man seine herrlich überagierende Darbietung hier dennoch nie nennen, fußend auf den Vorgaben eines Drehbuchs, das Freude daran findet das Geschehen dieses Streifens comicartig augenzwinkernd zu übertreiben. Leider sah man sich auch in der Pflicht selbiges auf die Zombies anzuwenden, so dass das Niveau mit ihrem Erwecken leider eine ordentliche Spur zurück geschraubt wird. Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist: der Film lässt sich unglaublich viel Zeit bis die Toten auferstehen dürfen, denn die geduldige Entwicklung der Geschichte gehört ebenfalls zu den Pluspunkten von "Nightlife Zombies" (Alternativtitel).
Glücklicher Weise verkommt "Nightlife" (Alternativtitel) auch in seiner schwächeren Hälfte nicht zur Gurke. Neben eben erwähntem Pluspunkt der geglückten harten Spezialeffekte, weiß das Drehbuch stets interessante Szenarien zu entwerfen. So gehört beispielsweise der Kampf mit den Zombies innerhalb eines Brennofens zu den Highlights der Spätphase. Das eigentlich ärgerliche an der Verarbeitung der Zombiethematik ist noch nicht einmal zwingend der zu alberne Grundton, wobei dieser mir ehrlich gesagt ebenfalls sauer aufstößt. Viel gravierender verwässert hier die mangelnde Interpretation des Handelns der Zombies das Treiben. Klar, sie sind Mobber, wiederholen intuitiv was sie zu Lebzeiten taten, und doch folgt ihr Verhalten keinem wirklichem Muster. Mal sind sie hohl wie Brot, dann wiederum handeln sie plötzlich nach Plan, mal ist ihnen die Verfolgung Archies wichtig, dann wieder das Töten anderer Menschen. Ein Muster will sich da nicht erkennen lassen, ebenso wenig wie in ihrer Gewichtung Grusel und Klamauk, so als habe wer arg Naives gedacht beides ließe sich zum selben Zeitpunkt in den selben Figuren vereinen. Trotz dieser harten Worte gehört "Night Life" definitiv zu den unterhaltsamen Horror-Komödien seiner Zeit und weiß mir von all den oben aufgezählten Vergleichsfilmen definitiv am besten zu gefallen. Verwundern darf das schon, hat David Acomba doch danach nie wieder einen Film gedreht, und war er davor doch lediglich ungenannt an der Regie vom "Star Wars Holiday Special" beteiligt, was auch nicht gerade ein positives Licht auf sein Schaffen wirft. Von meiner Seite aus hätte er aber gerne noch den ein oder anderen Genrebeitrag abliefern können. OFDb
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