17.08.2019

WAR OF THE LIVING DEAD (2007)

Stets ist man im Filmbereich bemüht festgefahrene Muster durch neue Ideen aufzubrechen. Im Bereich des Zombiefilms ist dies aufgrund der stets zelebrierten Monotonie besonders nötig, und einer der Ansätze die allseits bekannte Thematik aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist der Gedankenansatz eine Geschichte um wandelnde Tote in einer Welt spielen zu lassen, in welcher die Epidemie bereits vor vielen Jahren ausgebrochen ist. "The Girl with All the Gifts" bewies erst kürzlich was mit solch einem Ausgangspunkt möglich ist, der mit Arnold Schwarzenegger überrascht besetzte "Maggie" ging noch einen Schritt weiter und zeigte uns emotional, was erzählenswert ist, wenn eine solche Idee zu einer Zeit der Normalisierung nach einer langen Zombieepidemie spielt. Die Macher von "War of the Living Dead" hatten keine so hochtrabenden Ziele wie jene der Vergleichsfilme, intellektuelle Kost lag ihnen fern. Sie wollten lediglich einen kleinen Unterhaltungsfilm auf die Beine stellen, einen neuen reizvollen Ansatz präsentieren, um auf der Grundlage von diesem entspannt den kleinen Beitrag für zwischendurch zu zaubern.

Leider benötigt aber auch ein geistfreier Vertreter mit derartigen Ansätzen einen halbwegs durchdachten Plot, und ein solcher findet sich in "Zombie Wars" (Originaltitel) so leider gar nicht wieder. Viel zu naiv kommt die uns gezeigte Welt daher, in welcher unbewachte Camps von den letzten frei lebenden Menschen bewohnt werden, die völlig furchtlos und frei jedweder psychischen Störung oder Mangelernährung ziemlich normal miteinander reden und dort leben, ohne scheinbar je ernsthaft eine Zombieattacke zu befürchten. Das Ganze erinnert ein wenig an den ärgerlichen Einstieg der erst später gut gewordenen TV-Serie "The Walking Dead", in welcher das Leben nach dem Zombieausbruch einem Picknick ähnelte. Auf der Seite der Zombies sieht es in dem Film von David A. Prior, der mit "Bio-Force" schon etwas weit schlechteres abgeliefert hat, nicht viel besser aus. Ihre Intelligenz Menschen züchten zu können oder eine Strategie planen zu können, mit welcher alle Menschencamps zur selben Zeit angegriffen werden, kauft man ihnen nicht ab. Es gibt keine halbwegs schlüssige Erklärung, warum sie sich einerseits noch wie der klassische Zombie benehmen, andererseits aber schon über Intelligenz aufgrund von Beobachtungen und Erfahrungen verfügen sollen. Beides zusammen ist nicht kompatibel, der Ansatz dass es nur einige wenige geistreichere Anführer unter ihnen gibt, wird nur angeschnitten, aber weder erklärt, noch anderweitig vertieft, kurzum fehlt es "Zombie Executioner" (Alternativtitel) an allen Ecken und Kanten an Glaubwürdigkeit.

Zwar erfahren wir zum Ende des Streifens hin etwas mehr über die Hintergründe im Camp und somit auch darüber, warum Zombies, wie hier dargestellt, ein solches überhaupt leiten können, aber auch hier wird uns nur ein kurzer Erklärungsansatz präsentiert, der unbefriedigend jede Menge Fragen offen lässt, womit der Plot so löchrig wie zuvor bleibt. Das Errichten des Menschenzüchtzungscamps wäre ohnehin die reizvoller zu erzählende Geschichte gewesen, mit dieser im Mittelpunkt wäre aber vielleicht selbst den Verantwortlichen der Story aufgefallen, dass der Grund das Camp zu errichten ziemlich unsinniger Natur ist und es weit sinnvollere Alternativen gegeben hätte das anvisierte Ziel zu erreichen. Aber was soll man von einem Film erwarten, der bereits im ersten Gedankenansatz höchst naiv ausfällt und überhaupt nicht in der Lage ist, sich in Situationen, Personen, geschweige denn in die neue Welt hineinzuversetzen? Gefühle werden nicht nachvollzogen, Gefangensein wird zur Urlaubssituation, Menschen die auf Kosten anderer leben sind simple Bösewichter, Zombieattacken sind mit links abzuwehren, so dass die hier aufgezeigte Welt nicht gerade viel Schrecken zu verbreiten weiß, kurzum, dem dreist und schlecht bei "Planet der Affen" klauenden Zombiefilm fehlt es an allem, was einer simplen Unterhaltung genügend Rückendeckung gegeben hätte um schlicht zu funktionieren. Wie man ohne großen Anspruch den kleinen, unterhaltsamen Zombiefilm für zwischendurch gestaltet bekommt, bewies im selben Jahr "War of the Living Dead 2", der nur in Deutschland mit diesem Titel zu einer Fortsetzung des hier besprochenen Filmes erklärt wurde und mit diesem so gar nichts zu tun hat. Guckt lieber den.  OFDb

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