„Mai-chan‘s
Daily Life“ basiert auf einem Manga, was meist erst einmal von
Vorteil ist, und eine schöne Cover-Gestaltung der gelungenen Media
Book-Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum macht ebenfalls Laune auf mehr. Doch recht
schnell wurde mir klar welche Art Comicvorlage hier diente, und dass
ich wahrscheinlich doch nicht zum Zielpublikum zähle. Da ich allgemein an
bizarren Storys interessiert bin, und die Geschichte selbst vor so
herrlich banalschrägen Ideen nicht zurück schreckt, wie jener dass sich der
Arbeitsplatz weit abseits ländlich gelegen am Rande von Tokyo
befindet, blieb ich dennoch neugierig dran, versucht dem Film eine
echte Chance zu geben. Das stellte sich als
schwierig heraus, denn der in kalten Digitalbildern gepackte Film
ließ es nicht zu sich an einer künstlerischen Bilderkomposition zu
sättigen, strahlt der Streifen in dieser Art und aufgrund seines
minimalen Budgets doch stets ein Amateurfilm-Flair aus. Damit
verfliegen auch die Möglichkeiten einer atmosphärischen Stimmung,
in welche die Sexualprovokationen einen sinnfrei entführen könnten,
und somit bleibt am Schluss ein kühl dargebotenes Schmuddelfilmchen,
eher episodenhaft von einer Entdeckung und einem Erlebnis zum nächsten springend, anstatt eine tatsächliche Geschichte zu erzählen. Die ganze Chose um Bestrafung, Nacktheit, Heilung, Begehren und Unterwürfigkeit pendelt irgendwo zwischen wahrer Provokation und den Phantasien
biederer Verklemmter. Die eher durchschnittlichen Darsteller geben ihr bestes, agieren zumindest recht mutig und freizügig, aber selbst
bei talentierterer Besetzung wäre wenig zu retten gewesen.
„Mai-chan‘s Daily Life“ guckt sich anstrengend anstatt
berauschend, gewollt anstatt sinnlich, dröge anstatt bedrohlich und
peinlich anstatt wagemutig. OFDb
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