19.11.2019

MAI-CHAN'S DAILY LIFE (2015)

„Mai-chan‘s Daily Life“ basiert auf einem Manga, was meist erst einmal von Vorteil ist, und eine schöne Cover-Gestaltung der gelungenen Media Book-Veröffentlichung im deutschsprachigen Raum macht ebenfalls Laune auf mehr. Doch recht schnell wurde mir klar welche Art Comicvorlage hier diente, und dass ich wahrscheinlich doch nicht zum Zielpublikum zähle. Da ich allgemein an bizarren Storys interessiert bin, und die Geschichte selbst vor so herrlich banalschrägen Ideen nicht zurück schreckt, wie jener dass sich der Arbeitsplatz weit abseits ländlich gelegen am Rande von Tokyo befindet, blieb ich dennoch neugierig dran, versucht dem Film eine echte Chance zu geben. Das stellte sich als schwierig heraus, denn der in kalten Digitalbildern gepackte Film ließ es nicht zu sich an einer künstlerischen Bilderkomposition zu sättigen, strahlt der Streifen in dieser Art und aufgrund seines minimalen Budgets doch stets ein Amateurfilm-Flair aus. Damit verfliegen auch die Möglichkeiten einer atmosphärischen Stimmung, in welche die Sexualprovokationen einen sinnfrei entführen könnten, und somit bleibt am Schluss ein kühl dargebotenes Schmuddelfilmchen, eher episodenhaft von einer Entdeckung und einem Erlebnis zum nächsten springend, anstatt eine tatsächliche Geschichte zu erzählen. Die ganze Chose um Bestrafung, Nacktheit, Heilung, Begehren und Unterwürfigkeit pendelt irgendwo zwischen wahrer Provokation und den Phantasien biederer Verklemmter. Die eher durchschnittlichen Darsteller geben ihr bestes, agieren zumindest recht mutig und freizügig, aber selbst bei talentierterer Besetzung wäre wenig zu retten gewesen. „Mai-chan‘s Daily Life“ guckt sich anstrengend anstatt berauschend, gewollt anstatt sinnlich, dröge anstatt bedrohlich und peinlich anstatt wagemutig.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen