"Daijmajin - Frankensteins Monster erwacht", der freilich in keinster Weise irgend etwas mit Frankenstein und dessen Kreatur zu tun hat, ist ein besonders naiver Vertreter der Monsterfilme Japans. Er ist die gottesfürchtige Version dieser Art Stoffe und haut einem dementsprechend eine derart wütend orientierte Anti-Atheisten-Propaganda um die Ohren, dass man meinen sollte, derart viel Moral könne den Unterhaltungsgrad nur schmälern. Überraschender Weise funktioniert "The Devil Got Angry" (Alternativtitel) bei wenig Erwartungshaltung jedoch recht gut. Zumindest haben wir es auf der Bösewichtseite wahrlich mit einem Tyrannen und Menschenschlächter zu tun, der den Zorn des Zuschauers, ob Atheist oder gottesgläubig, auf sich zieht innerhalb einer klassisch gestrickten Gut/Böse-Chose um von Gott akzeptierte Herrscher und undankbaren Verrätern. Geradezu klassisch wird das Volk mit Schwerstarbeit unter Peitschenschlägen gequält, um ihr Hab und Gut beraubt, mit mickrigen Essensrationen am Leben gehalten und auch die Kinder unter ihnen unterdrückt. So verärgert der negative Blick auf Atheisten nicht wirklich.
Der Zeitsprung von 10 Jahren beschert "Majin" (Alternativtitel) einen noch naiveren Touch, als ohnehin schon, soll man doch glauben der Prinz konnte sich 10 Jahre auf dem heiligen Berg verstecken, wo es doch oberste Priorität des neuen Herrschers war die Familie des gestürzten Fürsten komplett zu vernichten. Was sollte einen atheistischen Herrscher davon abhalten auch auf dem heiligen Berg nach dem Flüchtenden zu suchen? Zumal er viele Jahre dafür Zeit hatte auch diesen Winkel zu durchforsten, selbst wenn er nicht zu seiner ersten Wahl gehörte. Nun, viel erwartet man vom Inhalt in einem solchen Werk nicht, erst recht wenn man bedenkt, dass der Film innerhalb seines Entstehungsjahres sogleich zwei Fortsetzungen von anderen Regisseuren beschert bekommen hat. Hier war kostengünstige Fließbandarbeit angesagt. Und wer glaubt besonders viele Szenen des mächtigen Giganten vorgesetzt zu bekommen, der wird enttäuscht sein zu hören, dass die titelgebende Kreatur erst in den letzten 15 Minuten tätig wird. Vorher ist Hinhalten angesagt, ohne dass irgendeine Charakterzeichnung über das klassisch gehaltene Feeling seiner Erzählung herausragt.
Um Individualität und Innovation geht es also weder vorder- noch hintergründig. Man wollte lediglich vom Kuchen der Erfolge von Ishirô Hondas Kaiju-Filmen, sowie "Gamera" und Co ebenfalls ein Stückchen abhaben. Und dafür dass das alles recht simpel auf die Beine gestellt ist, weiß "The Vengeance of the Monster" (Alternativtitel) als simples Trivialfilmchen eigentlich ganz gut zu unterhalten. Die Tricks sind für einen Genrebeitrag dieses Produktionsniveaus überraschend gut ausgefallen. Die Tyrannei des Bösewichts und die Zerstörungswut des Daimajin halten genügend bei Laune, so dass nie ein Anflug von Langeweile aufkommt. Sicherlich gibt es hier mit Ausnahme dieses speziellen Giganten nichts zu sehen, was nicht schon etliche Male erzählt worden wäre, simplen Gemütern kann dieser mit Retrocharme gesegnete Fantasyfilm mit klassischem Familientragik-Gehalt durchaus kurzweilige 80 Minuten bescheren. OFDb
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