Eine US-Liebeskomödie, die auf Irrtümern aufbaut und zudem noch ein heikles Thema anspricht, schafft es selten gut aus der Sache herauszukommen. Dass es der leichtfüßig erscheinende "Ein Date zu dritt" so toll schafft aus all dem ein gelungenes Ergebnis zu zaubern, weiß umso mehr zu beeindrucken, wenn man bedenkt, dass Regisseur Damon Santostefano seinerzeit mit Horrorfilmen wie "The Thing - Gene außer Kontrolle" anfing und nach dem tollen Ergebnis des hier besprochenen Filmes eher maue Werke wie "Girls United Again" fertigstellte. Mit "Three to Tango" (Originaltitel) schafft er es die Geschichte charmanter erscheinen zu lassen als im Themen-ähnlichen "Ein Concierge zum Verlieben", während er gleichzeitig die Schwulen-Thematik in einem angenehmeren Gleichgewicht zu halten vermag, als es bei Werken wie "In und out" der Fall war. Das unverkrampfte Ergebnis verdankt er aber auch den talentierten Mimen, deren gemeinsame Chemie zu wirken weiß, im romantischen Bereich ebenso wie in jedem anderen.
Die humoristische Mimik Matthew Perrys, die mich immer ein wenig an jene von Bastian Pastewka erinnert, funktioniert auf ähnlich brillante Art wie bei seiner noch besseren Leistung in "Keine halben Sachen". Neve Campbell ist wahrlich bezaubernd anzusehen und in dieser charakterstarken Rolle wahrlich zum Verlieben. Dylan McDermott schafft es den Oberarsch von Reichem zu spielen, ohne zu aalglatt zu wirken. Und Oliver Platt spielt einen gekonnten Mix aus typisch schwulem Charakter und gegen viele Klischees agierenden Homosexuellen. Aber all diese Talente könnten nur halb so viel erreichen, wenn das Drehbuch es nicht immer wieder schaffen würde Klischees zu entschlacken und Standards aufzubrechen, während es zugleich nicht gegen die Sehgewohnheiten des Publikums ankämpft. Schließlich soll "Ein Date zu dritt" ein Wohlfühlfilm sein, einer an dessen Happy End man nie zweifeln würde, denn die Figuren hat man viel zu lieb, als dass man es ihnen nicht gönnt. Santostefano weiß gekonnt das Knistern des wachsenden Verlangens herauszukitzeln und gleichzeitig die Misere der Situation emotional gekonnt einzufangen, genau jenen Grad Drama integrierend, der einen empathisch mitfühlen lässt, ohne aus dem Ergebnis gleich eine Tragikomödie werden zu lassen. Kurzum: der Mix stimmt, die Chemie ebenso, vielleicht ist einiges am Gelingen mehr dem Glück als wahrem Können zu verdanken, dennoch ist in diesem schönen Film allerhand Talent vieler Beteiligter bemerkbar. OFDb
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