"Slashers" bedient sich der Idee von "Running Man" und kombiniert sie mit dem Ruf der durchgeknallten japanischen TV-Shows, welche laut des Films in der nahen Zukunft auch tödlich enden können. Der Schwarzenegger-Film war nach Stephen Kings Geschichte "Menschenjagd" erzählt, der sich wiederum dreist beim deutschen Science Fiction "Das Millionenspiel" bediente. Allerdings wurde die Verfilmung derart stark von Kings Vorlage, und somit auch von dessen Inspiration, abgeändert, dass tatsächlich nur die US-Version vergleichbar mit dem hier besprochenen Film ist, tauchen in beidem doch die schräg zurecht gemachten Killer innerhalb einer Labyrinth-artigen Kulisse, die als Spielfläche genutzt wird, auf. Tatsächlich erinnern die legal agierenden Mörder der Gameshow einer nahen Zukunft weit mehr an ihre Gegenüber aus dem 80er Jahre Actionfilm, als uns der Titel von Maurice Dereaux' Film weiß machen möchte, der uns die Killer als welche aus US-Slashern wie "Freitag der 13." und "Halloween" verkaufen will. Dafür schwätzen sie zu viel, treten zu irre auf und werden in ihrer Motivation zu menschlich gezeichnet, als dass sie mit diesen tatsächlich vergleichbar wären. Wenn überhaupt würde der Kettensägen-schwingende Redneck diesen Erwartungen noch am ehesten entsprechen, der mörderische Prediger und der durchgeknallte Arzt jedoch nicht. Aber das ist ohnehin nicht wichtig.
Während sich "Running Man" sehr ernst nahm und glaubte den Grad der Gesellschaftskritik damit erhöhen zu können, dass der Kandidat ein Verurteilter war, der zum Mitspielen gezwungen wurde, funktioniert der Satiregehalt hier ein wenig mehr, allein durch die Tatsache es mit mediengeilen Freiwilligen zu tun zu haben, die sich auf das Spiel einlassen. Letztendlich hört mit diesem Fakt aber bereits die Gesellschaftskritik auf und leuchtet nur noch gelegentlich kurz in kleinen Randideen auf, denn "Slashers" möchte lediglich ein Unterhaltungsfilm mit flottem Tempo und humorvollem Unterton sein. Das ist wahrscheinlich auch besser so, denn noch mehr als das US-Vorbild, dem es bereits vorgeworfen wurde, macht der kanadische Film den Zuschauer definitiv zum Voyeur, zusätzlich suggeriert durch die Begleitung des einen Kamera-Mannes der Sendung, der somit neben dem Show-Aspekt auch einen gewissen Grad Found Footage-Feeling mit an Bord bringt. Durch ihn wissen wir zwar, wem es in den kommenden Minuten garantiert (nicht) ans Leder gehen wird, aber "$la$her$" (Alternativtitel) ist ohnehin kein Film des Unvorhersehbaren. Einfallsreich ist das Szenario nicht ausgefallen und verliert nach seiner Eingangsidee schnell seinen halbwegs individuellen Touch, eigentlich sogar genau dann, wenn die schrille japanische Moderation endet und das Spiel startet, womit die Moderatorin kaum noch vorkommt.
Eine einfallslose Figurenkombination, welche den üblichen Stereotypen entspricht, beherrscht nun das Geschehen, welches wie erwähnt ebenfalls recht überraschungsfrei voranschreitet. Einzig eine kläglich scheiternde, sich selbst opfern wollende, idealistische Konsumkritikerin sorgt für heitere Abwechslung zu Beginn dieser Phase und überrascht als Hauptfigur zudem damit, dass die vorhersehbare Schlusspointe nicht eintritt und sie tatsächlich nur die arme Sau ist, die nur mit Hilfe anderer überleben kann. Der Beschützerinstinkt ist bei beiden Geschlechtern schnell geweckt, es hätte also alles auch nur Tarnung sein können, denn von Anfang an macht uns die Geschichte klar, dass Teilnehmer sich untereinander in der Show-Historie ebenfalls gern austricksen und töten/töten lassen, um am Ende mehr Geld zu gewinnen. Das passiert durch die Idealistin, wie erwähnt, überraschender Weise nicht, stattdessen kommt "Slashers" mit einer anderen Personenpointe gegen Ende daher, die aber nur aufgrund einer vertraglichen Klausel zu einem interessanten Gedankenspiel wird. So oder so sind die Verantwortlichen von "Slashers" nicht gerade kreativ unterwegs und bieten lediglich das Grundlagenprogramm der Horrorkost für zwischendurch. Letztendlich ist das zu oberflächliche Treiben aber amüsant genug ausgefallen, um bei wenig Erwartungen über seine Laufzeit genügend unterhalten zu können. Von daher geht das Ergebnis und der zu gering vorhandene echte satirische Ansatz in Ordnung. Die deutsche Synchronfassung ist jedoch nur mittelmäßiger Natur. OFDb
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