09.05.2020

DIE BRAUT, DIE SICH NICHT TRAUT (1999)

Dass Richard Gere und Julia Roberts eine knisternde, wirkungsreiche Chemie für den Bereich der Liebes-Komödie sind, bewiesen sie im Kassenerfolg "Pretty Woman". Der Regisseur dieses modernen Klassikers vereinte das Paar neun Jahre später in "Die Braut, die sich nicht traut" erneut, und glücklicher Weise tat er dies für eine Geschichte, die nicht versucht inhaltlich die erste Zusammenkunft zu kopieren. "Runaway Bride" (Originaltitel) kommt eigenständig daher, gehorcht freilich den Regeln des RomCom-Genres, arbeitet die beiden Hauptcharaktere aber derart intensiv aus, dass man sich tatsächlich in einer erzählenswerten Geschichte wiederfindet. Zudem ist diese in ihrer herzensguten Kabbelei ein charmantes Stück Emotionskino geworden, in welchem man den beiden Liebenden ein Happy End geradezu herbei sehnt. Der Weg zu diesem ist holprig, dank eines gelungenen Drehbuchs auch ausgesprochen amüsant ausgefallen, innerhalb eines Plots, der nicht immer den leichtesten Weg geht. Allein für die Vorgeschichte wird sich allerhand Zeit genommen, was schließlich zum Hauptszenario führt, welches sich nicht wie eine Alibi-Handlung anfühlt, um den Kitsch rund um Liebe zum x-ten Mal zu verbraten, sondern tatsächlich neugierig auf die bevorstehenden Erlebnisse macht.

Julia Roberts wird charmant eingefangen, Richard Gere ebenso, und beide bekommen dennoch zusätzlich die Chance Schauspieltalent zu zeigen, auch wenn das Mitwirken in diesem Streifen nicht ansatzweise zu ihren härtesten Herausforderungen wird. Mit genügend Engagement werden sie den weit tiefer als fürs Genre üblich charakterisierten Figuren, die sie verkörpern, gerecht. "Runaway Bride - Die Braut, die sich nicht traut" (Alternativtitel) ist ein Feel Good-Movie, der es wagt inmitten der Heiterkeit auch Platz für ernstzunehmende Momente zu schaffen, die dem im Mittelpunkt stehenden Paar nicht nur dabei helfen zusammen zu finden, sondern ebenfalls erzählenswertes Engagement und einen gewissen Grad Tiefgründigkeit aufweisen, beispielsweise dann wenn Ike den üblen Scherzen Maggies Familie zum Thema Hochzeitsflucht den Spiegel vorhält, oder die beste Freundin Maggies mit ihr über ein Problem reden muss, welches seit der Kindheit an der Freundschaft nagt. Gerade weil "Die Braut, die sich nicht traut" innerhalb des Liebesfilms ein wenig tiefer greift als üblich, fällt lediglich die Finalversöhnung etwas sauer auf, die beweist, dass Maggie in Sachen Imitieren eigentlich nichts dazu gelernt hat. Da das Ganze dennoch die Geschichte auf angenehm süße Art zu einem Ende führt, verzeiht man dieses Manko aber all zu gerne.  OFDb

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