Im selben Jahr von "Teenager lieben heiß" spielte Gloria Guida in dem fast themengleichen Erotik-Drama "Jung, schön und lasterhaft" mit, der die im Mittelpunkt stehende Intrige jedoch verdreht, indem die lesbische Variante gewählt wird. Zudem finden die Verführungsversuche diesmal zur Zielsetzung der Trennung besagter Person statt, anstatt zur Bindung, letztendlich sind sich beide Filme dennoch recht ähnlich. Silvio Amadio hatte mit seiner in den 70er Jahren in Italo-Filmen gern besetzten sexy Hauptdarstellerin Guida bereits in ihrem Debüt "Leidenschaften einer Minderjährigen" zusammengearbeitet, und nach dem hier besprochenen Film folgten noch "Wenn bei süßen Teens die Hüllen fallen" und "Liebe ohne Stundenplan". Ich kenne keinen dieser Filme oder andere Arbeiten des Regisseurs, kann also nicht beurteilen ob der Streifen, abgesehen von der Thematik von der er handelt, ein typisches Werk Amadios ist, aber er guckt sich recht stümperhaft umgesetzt. Dass Filme dieser Art oft unsensibel umgesetzt sind und die psychologischen Aspekte der Erzählung nicht verstehen ist keine Seltenheit, ebenso das mangelnde Schauspieltalent vieler Beteiligten. Dennoch ist es schade, dass "Sonne, Sand und heiße Schenkel" (Alternativtitel) derart ruppig erzählt ist, besitzt er doch durchaus Charme.
Interessanter Weise sind es bei Werken dieser Art oft die Makel, die zum sympathischen Eindruck beitragen, geht es doch nicht um cineastische Perfektion, sondern um einen schmuddeligen Look, eine knisternde Atmosphäre, dem Zeitgefühl einer vergangenen Filmepoche, um ortsgebundene Schönheit, vergangene Provokationen, Sinnlichkeit, gesellschaftliche Probleme, Faszinationen und reißerische Klischees, über die man im Bahnhofs-Kino-Bereich enthemmter erzählen konnte, oder vorgab diese zu verarbeiten, um stattdessen lediglich nackten Blickfang einzuarbeiten. Das meiste davon trifft auch auf "Peccati di gioventù" (Originaltitel) zu, weswegen ich ihn trotz seiner Fehler auch recht mag. Aber man muss sich ihm schon wohlwollend nähern, so plump wie er erzählt ist, so aneinandergereiht sich die Szenenabfolge oft guckt und so flach und unglaubwürdig wie die emotionale Kehrtwende gegen Ende begründet ist. Wenn Amadio zudem noch Fehlentscheidungen trifft, wie die ewig lange Verfolgungsjagd vor einem längst zu erahnenden Schluss, welche das Szenario definitiv zu monoton und theatralisch in die Länge zieht, dann bleiben nur noch die wahren Liebhaber und Chancengeber solcher längst nicht mehr beliebten Retro-Filme als jenes Publikum übrig, das Gefallen an "So Young, So Lovely, So Vicious" (Alternativtitel) finden kann. Da ich zu denen gehöre schließe ich mit ihm versöhnlich, mal ganz davon abgesehen, dass die charakterbezogene Dramatik Irenes tatsächlich gut und streckenweise recht empathisch herausgearbeitet wurde. OFDb
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