Der See ist gerne Ort diverser Horrorfilme, und dass das Grauen damit Einzug in eine kleine Gemeinde hält ebenso typisch. Dank eines Ausflugsorts im Zentrum können Touristen ebenso wie Anwohner sterben, das ermöglicht einem Drehbuch eine hohe Opferzahl. Doch eine solche ist nur bedingt auszumachen in einem Film, welches das Genre wahrlich nicht neu erfindet. Die Kreatur selbst ist von der Idee her nicht einmal von schlechten Eltern und bietet zumindest halbwegs etwas neues. Über ihre Umsetzung sollte man jedoch besser nicht reden, ist das Vieh, in den wenigen Augenblicken in denen wir es halb erhaschen können, doch ziemlich billig zusammengeschustert. Da freut sich nur der Freund unfreiwilliger Komik. Der bekommt im drögen Plot jedoch nicht genug dergleichen geboten, um fröhlich dran zu bleiben, bis es sich zeigt. Don Keeslar beweist sich in diesem erz-konservativ umgesetzten Streifen nicht gerade als Talent für eine dynamische und flüssige Erzählung eines austauschbaren Stoffes. Nach "Bog" (Originaltitel) hat er ohnehin nur noch den TV-Ableger "Grizzly Adams: Auf der Flucht" zur erfolgreichen Serie "Der Mann in den Bergen" abgeliefert, danach war es vorbei mit seiner kurzen Regie-"Karriere".
Nun hat der gute Mann freilich nicht Alleinschuld am Scheitern von "Bog - Das Ungeheuer aus den Sümpfen". Die Besetzung ist geradezu fatal ausgefallen, zwar gegen den Strich besetzt, was Stereotype theoretisch aushebeln könnte, nur will niemand optisch in seine jeweilige Rolle passen, die er verkörpert. Das mangelnde Schauspieltalent sorgt für den Rest, inmitten eines drögen, unmotivierten Plots. Selten habe ich aufgrund fehlenden Einfühlens und einer völlig Banane anmutenden Fehlbesetzung eine derart missglückte und unangenehm anzuschauende Hintergrund-Liebesgeschichte gesichtet, wie hier. Und auch die wissenschaftliche Arbeit kommt ungelenk und im eigenen Mikrokosmos gefangen daher. Langsame, öde dargebotene Fortschritte im Erkennen womit man es zu tun hat, in unglaubwürdiger Forschungsarbeit von Schlaftabletten durchgeführt, der Mangel an Ideen eventuell höhere Instanzen einzubeziehen, ein extra kurz vor Filmschluss eingeflogener Experte, der lieber erst einmal essen geht, anstatt die scheinbar tote Kreatur zu untersuchen, was schließlich mit einem kurzen unbeeindruckten Angucken des Wesens abgeschlossen ist, bevor die für die Handlung somit völlig unnötige Figur ihr Leben lassen darf. Diese sich arg passiv anfühlende Herangehensweise macht aus dem lobenswerten Aspekt die Forschung ins Zentrum zu stellen, aus vielerlei Gründen einen Schwachpunkt.
Interessanter Weise ist der Zusatzaspekt, dass die Kreatur eine menschliche Bezugsperson braucht, um zu überleben, nicht frei von Reiz. Aber das Drehbuch weiß nichts förderliches daraus zu ernten und schiebt diese Idee ohnehin viel zu stark in den Hintergrund. So lustig viele der hier genannten Fehler auch klingen mögen, "Bog" schaut sich nie kurzweilig, weder als gelungener, noch als scheiternder Genre-Beitrag. Sicherlich findet sich immer auch Schlechteres in diesem Bereich, und "Bog" ist in seiner Machart zumindest nah dran an der Art und Weise wie die Beiträge der Tier-Horror-Welle dieser Kino-Dekade erzählt waren. Letztendlich ist das Ergebnis aber einfach zu dröge ausgefallen, als dass zumindest noch schnell zufrieden zu stellende Dauergäste dieser Art Film halbwegs unterhalten werden können. Der Film kann nix, da kann man leider nichts schön reden. Und so grotesk hier auch mancher Fehler, allen voran die Besetzung, zu wirken weiß, wirklich lustig schaut sich das alles leider nicht. OFDb
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