01.06.2020

HAND OF DEATH PART 25 - JACKSON'S BACK (1988)

Anders Palm, der in seinem Leben nur drei Filme inszeniert hat, arbeitet in seinem Debüt und einzig lustigem Film, einer englischen Produktion, mit der Thematik rund um "Freitag der 13.". Diese Film-Reihe lieferte bis zur Planungsphase dieser Horror-Komödie jährlich eine Fortsetzung ab, worauf sich "Hand of Death Part 25 - Jackson's Back" freilich bezieht, nichts ahnend, dass zur Zeit seines Erscheinens damit Schluss war. Dennoch kommt er weder zu spät, noch greift er daneben. Palm und die Autoren wissen genau was sie parodieren wollen, haben die Vorbilder gut studiert und liefern etwas völlig anderes als das übliche Horror-Parodie-Schema a la "Was macht der Tote auf der Wäscheleine", "Wacko - Da wackelt die Bude" und "Scary Movie" ab. Ihr Film spielt in einer Welt, in welcher die Taten und das Outfit des englischen Killers für das amerikanische Kino verfilmt werden, rein des Gags wegen. Dies lässt ihn nicht ins Visier der Polizei rücken, oder erschwert seine Taten, es dient dem seelischen Ballast und ist nur eines vieler Leiden, die Jackson durch macht. Denn "Jackson's Back" (Alternativtitel) interessiert sich sehr für das Seelenleben seines Protagonisten und erntet aus diesem ernsten Ansatz heraus eine herrlich witzige Komödie.

Freilich läuft "The Hand of Death" (Alternativtitel) in seiner experimentellen Art und seiner kostengünstigen, fast schon auf Amateurfilm-Basis funktionierenden, Art nie ganz rund. Palm streckt manche Dialogszenen zu sehr und bremst den Streifen somit immer wieder mal kurzfristig aus. Aber der Umgang mit der zentralen Figur und ihrer Bestimmung amüsiert tatsächlich die komplette Lauflänge über, da Palm den Kniff erkennt das meiste möglichst ernst darzustellen, um Witzigkeit zu erzeugen. Dem gegenüber setzt er dieser passiven Albernheit immer wieder aktiv ausgelebte, was letztendlich zu einem Ergebnis führt, dem sich nicht jeder nähern können wird. Angereichert mit harten Gore-Effekten, die das meiste aus der zu persiflierenden Original-Reihe überbieten, tänzelt "Unmasked Part 25" (Originaltitel) zwischen Härte, vorgegaukelter Ernsthaftigkeit und hemmungslosem Herumgekasper. Das wird nie zu einer geistlosen Chose, das Vorbild wird ebenso durchdacht ausgehebelt, sowie der Charakter Jacksons nicht willkürlich ausfällt, sondern ein psychologisch durchdachtes Ganzes ergibt. Den Autoren geht es dabei jedoch lediglich um eine Glaubwürdigkeit innerhalb des eigen kreierten Kosmos und um die groteske Wirkung, ein wirklich intelligenter Film soll "Hand of Death Part 25" nicht sein. Er soll lediglich unterhalten.

Und ja, das tut er trotz mancher Schwachstelle definitiv. Abgesehen von seiner albernen Ader erinnert er mit seiner ungewohnten Herangehensweise an die Thematik des wesentlich später entstandenen, bissigen "Behind the Mask", der ebenfalls amüsiert den Mann hinter der Maske und seine Motivation beachtet, wenn auch respektvoll angegangen und mehr auf seine Tätigkeit, anstatt auf sein inneres Gefühlsleben, bezogen. Die hier besprochene Parodie macht nie ganz deutlich, inwiefern sie Respekt vor der Slasher-Reihe hat, auf welche sie sich bezieht, erntet sie doch viele Pointen aus den Unzulänglichkeiten des gut beobachteten Trivialproduktes und zelebriert auf nüchtern komische Art die üblichen Funktionsweisen dieser Gattung Film. "Hand of Death Part 25 - Jackson's Back" ist kein Film der einer großen Menschenmenge gefallen dürfte. Zum einen bezieht er sich auf eine sehr spezielle Thematik, die man gut kennen sollte und setzt innerhalb dieser sehr speziell an, zum anderen spaltet er selbst innerhalb der cineastischen Serienkiller-Fans mit seiner schwer zu greifenden Art die Gemüter. Findet man aber Zugang zu seiner trockenen und gleichzeitig albernen Komik, schließt man ihn nur all zu gern in sein Herz. Wie gekonnt die Verantwortlichen mit Klischees und bizarren Eigenschaften rund um geheuchelte Emotionen umzugehen wissen, beweisen sie endgültig in einem Schluss-Gag, der diesen Aspekt mit der Maschinerie Hollywoods vereint. Besser hätte der Film kaum enden können.  OFDb

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