Staffel 12 ist zu Recht die finale einer ursprünglich erfolgreichen
Serie. Zwar wirkte bereits die Vorgänger-Staffel verzweifelt in ihrem
Versuch den Humor zu kopieren, der mit dem Ausscheiden Charlies verloren
ging, aber zumindest funktionierte das Einbringen einer Lesbe auf
simple Art. Die wird nun halbherzig über Bord geworfen, anstatt diese
Idee, die sich erst im Aufbau befand, sich weiter entwickeln zu lassen.
Nachdem das Kopieren von Charlie nicht funktionierte, versucht man auf
äußerst peinliche Art den seit Staffel 11 ausgeschiedenen Jake zu
ersetzen, was so gar nicht funktionieren will. Sein Austausch-Charakter,
der erst relativ spät hinzu stößt, ist etwas arg brav ausgefallen und
eher uninteressant besetzt. Der wahre Störfaktor dieser Idee ist jedoch,
das arg konstruierte Herangehen, um auf den neuen Half Men
hinzuarbeiten. Walden wird langweiliger denn je, da es sein größtes Ziel
plötzlich ist Vater zu sein, was den frechen Ton, der sie Serie aus
macht, extremst schmälert. Und dass er hierfür Alan heiratet, klingt
nicht nur in der Theorie nach einer Idee für die Tonne, sie erweist sich
auch in der Praxis als deutlich unlustiger als erwartet, ganz zu
schweigen von ihrem arg konstruierten Touch. So kommt der letzte
Wiederbelebungsversuch, der nach der eigentlich noch immer sympathischen
11. Staffel gar nicht nötig gewesen wäre, zu bemüht daher, um zu
gefallen. Der bravere Ton steht dieser Sitcom nicht, und die nervigen,
orientierungslosen sich weiter entwickelnden Seifenopern-Plots wirken
ebenso verzweifelt. Die Comic-artige Abschiedsfolge versöhnt wieder ein
wenig, bekommt aber einen bitteren Nachgeschmack aufgrund dessen, dass
Charlie Sheen nicht einmal für diese zurück kehrt, obwohl er das Zentrum
der dort erzählten Geschichte darstellt. OFDb
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