Ob nun Australien oder aus den USA, abgesehen von den leeren Weiten macht es keinen Unterschied aus welchem Land dieser Slasher kommt, kommt er doch frei von neuen Ansätzen daher und präsentiert uns somit das ewig Gleiche. Das muss nichts Schlechtes bedeuten, ein spannend, oder zumindest atmosphärisch inszenierter Beitrag dieses Sub-Genres ist auch beim Abspulen der ewig gleichen Nummer herzlich willkommen, "Charlie's Farm" fällt jedoch eher bescheiden und frei dieser Ergebnisse aus. Die Hintergrundgeschichte zur Farm und somit zu Charlies Schicksal hätte man sich sparen können, da der brachial agierende Totgeglaubte, wenn er denn endlich einmal in Aktion tritt, wie ein Elefant durch den Porzellanladen trampelt und dabei Mystik und jegliches unheimliches Flair vermissen lässt. Er agiert hart, da gibt es zahmere Horrorfilme um degenerierte Psychokiller, das ausführliche Splatterfest bleibt aber ebenso aus.
Zugute halten muss man dem Film, dass er die zentralen Charaktere ausführlich präsentiert, wenn auch nicht frei von Eigennutz zur Laufzeitstreckung. Wie so oft, so fallen jedoch auch hier die Nebenfiguren weit interessanter aus, als die Hauptdarsteller. Gerade der dickliche Sidekick, der zwischen Ekel und tragischer Rolle gekonnt hin und her pendelt, schenkt Chris Suns dritter Regiearbeit die interessantesten Momente. Selbst diese fallen bescheiden aus, so richtig interessieren tut man sich für kein Schicksal der Figuren, aber inmitten allem bereits Bekannten wertet seine Anwesenheit den Film bereits ein wenig auf. Hübsch ist zudem die Kameraarbeit ausgefallen, welche die Landschaften in einem stimmigen Farbfilter packt, und das Drehbuch ist zumindest bemüht darin das Aufeinandertreffen der verschiedenen Figuren halbwegs abwechslungsreich zu gestalten. Wer aufgrund der prominenten Anwesenheit von Kane Hodder darauf hofft, dass dieser den Charlie mimen darf, der wird enttäuscht. Etwas verwundert es schon, denn Nathan Jones, der stattdessen diesen Part übernimmt, wird optisch ähnlich präsentiert wie Hodders Killer-Rolle aus der "Hatchet"-Reihe. Bereits dort fand ich die extreme Redneck-Mutations-Aufmachung des Aggressors zu übertrieben, derartiges wirkt bei mir nicht. Mir persönlich sind die stillen, unheimlichen Serienkiller, die im Dunkeln lauern oder maskiert brachial zu Werke gehen, wesentlich lieber. OFDb
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