12.08.2020

MURPHYS GESETZ (1986)

Es ist erstaunlich was in einem Film wirken kann und im nächsten dann wieder so gar nicht. Die selbstherrlichen Gewaltaktionen Charles Bronsons funktionieren in jeglicher noch so dümmlichen Fortsetzung des weit weniger dümmlichen "Ein Mann sieht rot", in "Murphys Gesetz" verdreht man jedoch stets die Augen, inmitten einer sich stets bemüht und konstruiert anfühlenden Geschichte, wie hier penetrant ein fragwürdiges Weltbild gestrickt wird, obwohl die Erzählung weit mehr Beweggründe für den Protagonisten liefert zu tun was man tut, als in den Vergleichsfilmen. Ein anderes Beispiel ist in der Teenie-Komödie "Ist sie nicht wunderbar?" auszumachen. Sorgte dort die kurzhaarige Taffe bei gleicher deutscher Synchronstimme für so viel Charme, dass man den Helden nicht verstand, dass er auf die oberflächlich schönere Klassenkameradin stand, so geht einem hier eine vergleichbare Figur derart auf den Keks mit ihrer übertrieben zickigen, möchtegern-selbstbewussten Art, dass jeder freche Spruch ebenso nervt, wie jegliche Annäherung an die Figur Murphys. 

Warum man da krampfhaft überhaupt eine Annäherung durchprügeln will, obwohl beide Charaktere einfach von der Chemie her nicht zueinander passen, nur um zu tun was andere Werke ebenfalls tun, leuchtet mir ohnehin nicht ein, wäre es doch ohnehin einmal eine Abwechslung gewesen ein zerstrittenes Team, das den Umständen entsprechend zusammen durch eine üble Situation durch muss, schlichtweg verstritten bleiben zu lassen. Inmitten der insgesamt zu billig zusammengeschusterten Story entwickelt man weder für die beiden, noch für die zu distanziert eingebaute Gegnerin ein Interesse an den Figuren, ihren Motivationen, geschweige denn eine Bindung zu ihnen als Orientierungshilfe inmitten des aufgeblähten Geschehens. Der Mafiosi verpufft innerhalb der Gesamtgeschichte sogar total, mit Ausnahme einer höchst realistisch dargebotenen, empathisch geschauspielerten Szene, in welcher aus dem harten Mann ein ängstliches Wesen wird - der einzige lohnenswerte, da sich überraschend echt anfühlende, Moment in "Murphy's Law" (Originaltitel). Und der Titel "Murphys Gesetz", der uns zu Beginn des Streifens als verschmitzte Doppeldeutigkeit schmackhaft gemacht wird, entpuppt sich ebenso als ein Element, mit dem man nicht wirklich etwas anzufangen wusste. Also kommt, ebenso wie beim simpel von Konkurrenzprodukten abgeguckten Action-Rezept, am Ende nichts sinnvolles dabei heraus, so dass der Aufhänger ebenso sinnlos verpufft, wie jeglicher Versuch aus einer für das Genre eigentlich tauglichen Grundprämisse einen brauchbaren Genre-Beitrag zu zaubern.  OFDb

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