26.09.2020

MONSTRUM (2018)

Südkorea hat es mal wieder geschafft als asiatisches Land viel zu nah an den US-amerikanischen Sehgewohnheiten zu erzählen und somit aus einer interessant klingenden Geschichte lediglich Durchschnitt zu zaubern. Die Vorgeschichte wird mit ein paar Schrift- und Dialog-Infos abgearbeitet, anstatt sich Zeit zu nehmen sich stimmig schleichend der Hauptgeschichte zu nähern, die Figuren reden so flapsig daher als kämen sie aus unserer Zeit (was durch den leicht eingestreuten, angenehm wirkenden Humor halbwegs aufgefangen wird), Unglaubwürdigkeiten entstehen oft aus der Pflichterfüllung klischeehafte Szenarien einbringen zu müssen, so z.B. in jener Szene, in welcher das Monstrum entgegen seines sonstigen Verhaltens den Bösewicht des Streifens dem Volke zu wirft, und auch die Entmystifizierung, die uns verrät woher Monstrum stammt, ist geradezu typisch für das schlichte Massen-Kino-Konzept heutiger Tage. 

Zumindest kann man "Monstrum" von "Countdown"-Regisseur Heo Jong-ho zugestehen, dass er ein optisch interessantes Wesen präsentiert, das gut animiert ist und welches mit seinen tierischen Eigenarten zu gefallen weiß. So wird es z.B. zwischendurch kraft- und orientierungslos, frisst nicht nonstop und reagiert lediglich auf Gefahr. Der Plot und seine Figurenzeichnung ist hingegen plumper Durchschnitt, der zu schnell zum Ziel hinarbeitet, unterstützt in Deutschland von einem DVD-Cover, welches direkt klar macht, dass es hier definitiv um eine unheimliche Kreatur geht, anstatt einzig um politischen Betrug. Den Helden darf kein zu tragisches Schicksal widerfahren, der Böse muss sterben, das Monster besiegt werden, die Angriffsszenen häufig eingebracht und ausführlich dargeboten werden, damit das schlichte Gemüt auch genug simple Sehwerte zu konsumieren hat. Optisch ist die Zeit von einst jedoch brauchbar eingefangen, und die Mimen wissen in ihre jeweilige Rolle hinein zu passen. Leider fällt der Spannungsbogen aufgrund zu Action-reicher Orientierung zu mager aus. Und dies im Zusammenhang mit der fehlenden Mystik und dem zu oberflächlichen Abarbeiten der eigentlichen Möglichkeiten einer reizvollen Geschichte, hinterlassen bei mir einen eher mageren, anstatt einen routiniert gelungenen, Eindruck, so kurzweilig "Mulgoi" (Originaltitel) auch inszeniert sein mag. Das Postermotiv der deutschen DVD-Veröffentlichung gefällt mir hingegen sehr gut.  OFDb

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