08.10.2020

ALIENS - LAST STAND (2020)

Fan-Filme sind immer so eine Sache für sich. Auf der einen Seite haben wir es mit Menschen zu tun, die in ihrer Freizeit viel Mühe in einen selbstgedrehten Film stecken, was stets meinen Respekt erntet, auf der anderen Seite lehnt man sich an ein bereits existierendes Projekt an, anstatt selbst kreativ zu werden und somit etwas eigenes zu entwickeln. An "Aliens - Last Stand" haben die Verantwortlichen Felix Berner und Dieter Joppich drei Jahre gesessen, das ist eine ganze Menge, Hut ab, und Beteiligte, die bereits in James Camerons berühmter Fortsetzung auftauchten, konnte man für den 11-Minüter auch noch gewinnen, da ist Engagement bemerkbar, und selbiges findet man zudem bei den Spezialeffekten. Optisch sieht "Aliens - Last Stand" zwar recht kostengünstig, aber dennoch gut aus. Man achtet auf allerhand Action, die von Giger entworfene Kreatur kommt weder zu kurz, noch wird sie inflationär genutzt. Die Amateur-Mimen schlagen sich in dem wenigen was sie zu tun bekommen wacker, können somit auch nicht viel falsch machen. Das einzige was tatsächlich komplett fehlt, ist das was ich persönlich stets am wichtigsten finde: einen anderen Grund einen solchen Film zu erzählen, abgesehen vom Nachahmungs-Hype. Wir wohnen hier weder interessanten Dialogen, noch einer erzählenswerten Geschichte bei. Hier waren Fans lediglich Fans, und wollten auch mal drehen, was andere bereits ähnlich gedreht haben. Derartiges reißt mich nicht vom Hocker. Ich mag es kreativer und verzichte im Gegenzug lieber auf tolle Spezialeffekte, wenn ich dafür einen unterhaltsamen Einblick in die eigenen Ideen von Hobby-Filmern bekomme. Das war hier nicht der Fall. Und selbst wenn ich großer "Aliens"-Fan wäre, was ich nicht bin (finde die Fortsetzung lediglich unterhaltsam, nicht mehr und nicht weniger), so würde man mit diesem einzig auf Spezialeffekte zielenden heimgemachten Streifen bei mir trotzdem keinen Blumentopf gewinnen. Denkt Euch nächstes Mal lieber selbst was aus, aber etwas mit Handlung! Und wieso muss ein in Deutschland gedrehter Film eigentlich englischsprachig ausfallen? Nun ja...  OFDb

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