Da es "Blood Rage" an einem erwähnenswerten Spannungsbogen und einer dichten Atmosphäre mangelt, ist das oberflächlich ausgefallene Spiel mit dem Vertauschen von Täter und Opfer der einzige Aufhänger des Streifens, und der kommt so undurchdacht wie dargeboten dementsprechend austauschbar daher. Zwar wird das Treiben in John Grissmers zweiter Regie-Arbeit (sein erster Horrorfilm war "Skalpell - Blutiges Spiegelbild") nie wirklich langweilig, dennoch hält die monotone Geschichte auf Spielfilmlänge nicht das Interesse an der Chose aufrecht, dafür sind die Figuren zu uninteressant charakterisiert, das Treiben nicht verschmitzt genug ausgefallen, der Täter nicht charismatisch genug (was er hätte sein müssen, wenn er schon nicht der mystische Maskierte ist oder ein Täterraten stattfindet). Dass "Blood Rage" in Genre-Kreisen dennoch eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, liegt einzig an seinen blutigen Szenen, und die sind wahrlich nicht harmlos ausgefallen. Terry mordet derart brutal, dass zumindest diese Momente dank gelungener und höchst deftiger Spezialeffekte zu gefallen wissen. Selbst Morde die im Off geschehen wissen zu schocken. Und da den Film über die ganze Zeit eine fehlende Glaubwürdigkeit beschert wurde, kümmert es auch nicht weiter, dass das Blut der Leichen auch nach Stunden noch trieft, tropft und glibbert. Das verfehlt seine Wirkung nicht. Nur gehöre ich nicht zu der Art Horror-Freund, der sich einzig mit guten Gore-Momenten zufrieden gibt. Somit ist Grissmers letzte Regie-Arbeit nicht wirklich mein Fall.
Zu erwähnen sei noch, dass der Film, entgegen dem was gerade im Bereich des Slashers üblich ist, stets mit dem Sexualinteresse der weiblichen Figuren spielt, während die männlichen sexuell meist desinteressiert (re)agieren. Das besitzt einen gewissen (gewollten?) trockenen Humor, der ohnehin des öfteren im an sich ernst gehaltenen Film auftritt. Gedreht wurde "Blood Rage" anbei bereits 1983, er wurde aber erst vier Jahre später veröffentlicht. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen