07.02.2021

PARTY DATE - PER HANDY ZUR GROSSEN LIEBE (2008)

Teenie-Komödien gucke ich gern, egal ob die romantische, die alberne, oder die schlüpfrige Art. Der Aufhänger von "Party Alarm - Per Hand zur großen Liebe" klingt reizvoll und bildet einen Mix aus "10 Dinge, die ich an Dir hasse" aufgrund des übertrieben besorgten Vaters, aus "Ferris macht blau" aufgrund der Herausforderung der Elterntäuschung, aus "Clueless" aufgrund der Handysituation und aus "Das darf man nur als Erwachsener" aufgrund der Unscheinbaren, die den Schulliebling daten darf. Das sind große Vorbilder, an welche das Werk des "Critters"- und "Mighty Ducks"-Regisseurs nicht heranragt. Zwar hat es sein Herz am rechten Fleck und wird zotenfrei erzählt, doch badet die hier präsentierte Welt doch etwas arg rosa naiv in Teenager-Träumen, wenn auf dem Weg zum Ziel auch einmal der Popstar-Traum erfüllt wird und anderweitige Übertreibungen keinen Comic-Ton suchen, sondern in der Realität fußen wollen. Erschwerend kommt hinzu, dass Figuren sich stets dem Willen des Drehbuchs zu fügen haben, anstatt dass das Drehbuch glaubwürdige Wege findet die Figuren das fühlen und erleben zu lassen, was wir hier miterleben dürfen. So macht die plötzliche Läuterung des Vaters am Ende ohne Fremdhilfe keinerlei Sinn, sondern wird einzig der Pflicht des typischen Erzählmusters wegen eingebaut. Das Mauerblümchen-Dasein der Heldin überzeugt aufgrund ihrer taffen Art, des guten Aussehens, des vorhandenen Selbstbewusstseins, der strikten Zielsetzung, dem Mangel an Angst und den kreativen, spontanen Ideen ebenso wenig. 

Selbiges gilt leider auch für den romantischen Aspekt, der all diese Fehler hätte vergessen machen können. Doch weist das zu schablonenhafte Drehbuch nie darauf hin warum der viel zu aalglatt besetzte Schul-Star plötzlich Mandy für sich entdeckt haben könnte, die etwas arg auf schmollige "Buffy"-Art besetzt wurde. Sicherlich muss dies bis zu einem gewissen Grad so sein, denn eine Zusatzerschwerung der Geschichte liegt in einem möglichen Gerücht, dass der Junge aus Tradition böse Pläne mit Mandy haben könnte. Doch ein Gegenpol, um auf sein womöglich ernstes Interesse zu hoffen, wird nicht gesetzt, und da es inmitten kopierter anderer Teenie-Werke keine männliche Alternative gibt, die Mandy heimlich anschmachtet, weiß der erfahrene Zuschauer ohnehin, dass es ein Prinzessinnen-artiges Happy End mit den beiden geben wird. Also warum arbeitete man bei so viel offensichtlicher Zusammenführung nicht ein glaubwürdiges, mögliches tatsächliches Interesse des jungen Mannes ein? 

Dass das recht dünne Ergebnis dennoch für Vielseher des Genres trotz nicht funktionieren wollendem Romantik-Anteils gesichtet werden kann, liegt an manchen Stärken, die "Picture This" (Originaltitel) trotz allem zu bieten hat. Neben dem Selbstläufer von Ausgangsidee ist dies u.a. die charmante Besetzung des vom Drehbuch aus leider zu konstruiert besorgten Vaters in Gestalt von Kevin Pollack. Und auch lustige Momente, wie der Kontrollanruf des Papas während einer Autofahrt, peppen das Ganze ein wenig auf. Zudem kommt die liebenswerte Geschichte ohne vulgäre Ausbrüche daher, was definitiv auf der Haben-Seite zu verzeichnen ist. Letztendlich ist die Komödie ganz im Gegenteil jedoch eine Spur zu zahm ausgefallen. Dies vereint mit der arg verträumten Teenie-Welt ohne passend gesetzte Comic-Übertreibung macht aus "Party Date" eine etwas zu seichte und mittelmäßige Variante einer Jugend-RomCom. Wenn man bedenkt wie gekonnt Regisseur Herek im großartigen "Mr. Holland's Opus" auf der Dramaturgie-Ebene gearbeitet hat, wie lustig sein "Der Guru" ausfiel und wie Party-stark sein "Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit" anmutete, ist es erstaunlich, dass er doch nur das zahme Ergebnis seines "Fast Food Family" erreichen konnte. Der Mann ist eben nur so gut wie das Drehbuch, das ihm jeweils zur Verfügung gestellt wird.  OFDb

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