Es wäre schön gewesen sie hätte mit in der Gondel gesessen, in welcher "Columbo: Short Fuse" (Originaltitel) endet. Denn die finale Überführung eines Täters, der keine Beweise zurückgelassen hat, kann sich wahrlich sehen lassen, zumindest wenn man akzeptiert, dass das kriminelle Genie ernsthaft glaubt die Schachtel hätte nach einer Explosion derart unversehrt aussehen können. Kann man dies, steht einem einer von Columbos morbidesten Täuschungen bevor. Aber schon lange vor dem Finale gehörte der Ort der Gondel zu den Highlights des von Edward M. Abroms inszenierten Kriminalfilmes (anbei jenen Mannes, der 7 Jahre später, nach seinem einzigen Columbo-Film, das augenzwinkernde Spin-Off "Mrs. Columbo" drehen durfte). Mit anzusehen, wie der von Peter Falk verkörperte Kriminalinspektor vor Übelkeit taumelnd der in weiter Höhe gefahrenen Gondel entsteigt, ist ein humorvoller Moment für sich, der noch einmal die Stärke des nicht zu ernsten Grundtons der Serie beweist und dabei stilsicher ins ernstere Umfeld eingearbeitet wird. Zu den Höhepunkten gehört "Columbo - Zigarren für den Chef" nicht, allein schon weil der Mord viel zu umständlich vonstatten geht, aber er weiß zu unterhalten, und Roddy McDowall könnte ich für sein Überagieren auch nie wirklich bös sein, dafür mag ich den Mimen viel zu sehr. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
29.03.2021
COLUMBO - ZIGARREN FÜR DEN CHEF (1972)
Ich freue mich immer wieder Roddy McDowall zu sichten, der im achten Columbo-Ermittlungsfall den Hauptgegner spielen darf. Aber für meinen Geschmack agiert er diesmal etwas zu albern, stets seinen Trumpf des kindischen Gesichtsausdruck auf Lager. Klar, die Rolle ist ähnlich überzogen gedacht, und doch wäre ein etwas subtileres Spiel angenehmer herübergekommen als das zu starke Überagieren, das in manchen Momenten zwar zum Trumpf wird, insgesamt die Folge jedoch ein wenig schwächt. Das Rededuell zwischen beiden Kontrahenten fällt zudem wenig raffiniert aus. Viel zu schnell macht sich der Mörder mit Alternativtheorien verdächtig, zu selten hat Columbo ein tatsächliches As im Ärmel, um ihn aus dem Konzept zu bringen. Geschieht dies jedoch, wird gerade dann die Darbietung McDowalls zum Hingucker. Eine gewisse Dramatik in der Leichtgläubigkeit der Tante gehört ebenso zu den Vorzügen der hier besprochenen Episode. Ihr tragischster Moment wird uns jedoch leider nicht präsentiert, wenn sie mit der grausamen Wahrheit konfrontiert wird, dass ihr Neffe, den sie stets in Schutz nahm, der Täter ist.
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