Zwar geht noch immer alles in einem sehr flotten Tempo vorwärts, so dass man weder echte Gefahren gegriffen bekommt, noch im hektisch abgefilmten Stil irgendeine Kampfchoreographie bewundern kann, und auch im Superkraft-entwendeten Zustand ist Alice noch derart unbesiegbar, dass man nie um eine Niederlage bangen muss, und sei sie auch nur kurzfristiger Natur. Aber der Hirnlos-Schmonsens, der uns vorgesetzt wird, weiß zu unterhalten anstatt zu nerven und bietet auch so manchen Sehwert. Zwar wird die Menschheit wieder nur von Proll-Schönlingen und heißen Tussis beherrscht, der Overstyle der letzten Filme wird jedoch nicht mehr gelebt. Die Figuren dürfen sich halbwegs natürlich durch ein actionreiches Szenario bewegen, ohne dabei in Nuttenfummel gesteckt zu sein oder verkrampfte Kampfpositionen einzunehmen. "Resident Evil - The Final" (Alternativtitel) lässt die Reihe dort beenden, wo sie begann, kann mit einer reizvollen Erklärung aufwarten warum überhaupt einst geschehen ist, was geschah und wirft wieder einmal alte Feinde und Verbündete durcheinander für eine erneute Neuanordnung. Glaubwürdig und durchdacht ist hier das wenigste, das zeigt allein mein Lieblingsbeispiel in der Sequenz, in welcher ein gigantischer Belüftungsventilator zur tödlichen Bedrohung wird, und dieser nach seinem ersten Opfer, warum auch immer, aufhört zu rotieren, damit die Figuren, so wie man es aus Computerspielen wie der Filmvorlage gewohnt ist, zur nächsten Sequenz übergehen können.
Zum Glück sind die Szenarien meist sympathischer Natur, in toll getrickste Bilder gepackt und fühlen sich trotz Mangel einer echten Geschichte nicht nach Leerlauf an, wie dies bei den beiden lahmen Vorgängern leider der Fall war. Der im Titel angekündigte Abschluss wird nicht vorgegaukelt, mit Teil 6 ist diese Version der Spieleverfilmung nun tatsächlich vorbei, und freilich fällt die Lösung so naiv aus, wie alles was wir seit "Resident Evil 2" sichten durften. Von Filmkunst ist das alles weit entfernt. Der Film ist Hohlbrot-Unterhaltung pur. Aber er weiß auf schlichte Art zu funktionieren und bietet mit Ideen, wie der Elite-Arche in den Tiefen des Hives, manch herrlich kranke Idee. Dass so ziemlich alles Erzählte bei näherer Betrachtung keinen Sinn macht, wird durch den Comic-Charakter der Inszenierung halbwegs aufgefangen, die nie suggeriert einen ernsthaften Stoff abliefern zu wollen. Damit wird das Ergebnis vor der vollkommenen unfreiwilligen Komik gerettet und kann sogar innerhalb der plumpen Zielsetzung dieser Reihe als gelungen betrachtet werden. Nun bin ich mal auf den Neuanfang gespannt, der demnächst folgen soll, ohne dass die Zombies diesmal im Zentrum stehen. Scheinbar will man diesmal nicht wieder die Gunst der Gamer aufs Spiel setzen. Dennoch hoffe ich, dass man sich von den Vorstellungen derartiger Fanatiker nicht all zu stark beeinflussen lässt. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen