So ein Film lebt aber nun einmal nicht nur von seinen Schauwerten. Mag er zwar auch den Pluspunkt funktionierender Figuren besitzen, inklusive diverser Sympathiecharaktere, die jedoch nicht die zentralen Rollen bekleiden, letztendlich ist "Deep Blue Sea 3" mit seiner 100 Minuten Laufzeit einfach viel zu lang ausgefallen, als dass all die Pluspunkte etwas retten könnten. Man zieht die Überlänge mit bereits aus Konkurrenzprodukten bekannten Szenarien in die Länge, ohne individuelle Handlungsstränge hinzuzufügen. Auf 80 Minuten wäre dies vielleicht gerade noch gut gegangen, aber die Verantwortlichen wollten jedem vermeintlichen Finale noch einen Höhepunkt drauf setzen, und das zieht sich durch das zu überraschungsfreie Szenario lediglich und sorgt somit nicht für den erwünschten Mehrwert. Figuren, deren Tod man nicht miterlebte, tauchen wieder auf, was keinen überrascht, da die Schöpfer dieses zu routiniert ausgefallenen Streifens ansonsten nach jedem Sehwert gieren. Und dass ein naiver Film wie dieser einfältig wirkt, wenn er die Intelligenz der Haie in den einen Momenten auf Menschenniveau setzt, um sie im nächsten wieder auf simples Tierdenken zu reduzieren, verwundert eigentlich auch nicht wirklich, stößt aber trotzdem als Negativpunkt sauer auf. Somit ist die qualitativ bessere von beiden Fortsetzung trotzdem nur ein recht mageres Filmchen, eines das gelegentlich Sympathie aufkommen lässt und einzelne Momente gut eingefangen bekommt, letztendlich aber an seiner Lauflänge bei zu gewohntem Plot krankt.
Zumindest wollte man aber diesmal eine eigene Geschichte erzählen, anstatt die Geschehnisse aus Teil 1 zu wiederholen. Bedenkt man aber einmal wie sehr sich die Schnellschuss-Produktionen im Hai-Horror-Bereich ohnehin schon ähneln, macht die Variation aus Teil 3 im Vergleich zu anderen Werken dieser Art auch nicht den großen Unterschied. So oder so wirkt alles dann doch nur geklaut, wenn auch nur bedingt beim Original dieser Reihe. Regisseur John Pogue hat mit "The Quiet Ones" bewiesen, dass er in der Lage ist im Routinebereich besseres abzuliefern. Beizeiten werde ich mir einmal seinen "Quarantäne 2 - Terminal" zu Gemüte führen, um zu schauen was er aus der Ami-"[Rec]"-Version in Fortsetzungsform geschaffen hat. OFDb
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