"Im Staub der Sterne" ist ein naives Stück DDR-Science Fiction-Kost auf dem Niveau eines "Raumschiff Enterprise" und ebenso unterhaltsam. Die simplen Spezialeffekte sind putzig anzuschauen, die Methoden eine fremde Kultur zu erfinden finden Gefallen, der durchschnittliche Plot wird durch die Charakterzeichnung der Figuren interessant, zwei gesungene Lieder überraschen damit vorzeitig an die Neue Deutsche Welle, sowie an den Stil von 2-Raumwohnung zu erinnern. Noch nicht dem Standard von heute genormt zeigt uns "Signale"-Regisseur Gottfried Kolditz mit seiner vorletzten Regie-Arbeit wie alternativ eine derartige Geschichte erzählt sein kann. Dialoge und Debatten finden in anderer Mentalität statt, ein Trivialstoff darf mit intelligenter Reflexion trumpfen, der Schluss lässt vieles offen und erwartet vom Zuschauer die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen. Naiv mag also etwas streng formuliert sein, so mutig wie sich ein Streifen wie dieser rückwirkend guckt (durchaus funktionierend wenn man nicht alles Ungewohnte gleich der Lächerlichkeit zuordnet), simpel gestrickt ist jedoch die Art der Unterdrückung, jene der Täuschung und jene der gegenseitigen Überlistung. Es ist also nicht der Stil des Streifens, der "Krieg der Planeten" (Alternativtitel) zum simplen Filmerlebnis degradiert, es ist die gelebte Mentalität, die fast schon das Gemüt eines Kinderfilmes erfüllt inmitten erwachsener Thematik. "In the Dust of the Stars" (Alternativtitel) hat sein Herz am rechten Fleck, ist durchdacht genug ausgefallen, um bei einem aufgeschlossenen Publikum nicht unfreiwillig komisch anzumuten, ist individuell genug um aus der Routine eine kurzweilige zu schaffen und ist mit erkennbarer Freude an Spiel und Umsetzung ausgefallen, so dass Retro-Freunde des Genres durchaus auf ihre Kosten kommen. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen