25.09.2021

DAS SCHAURIGE HAUS (2020)

Wenn Jugendliche sich mit übernatürlichen Begebenheiten auseinandersetzen, dann muss das ja automatisch wie "Stranger Things" sein. So denken zumindest die Leute von Netflix, welche die deutsch-österreichische Co-Produktion als einen Mix von dieser Serie und "Poltergeist" bewerben, was freilich beides nicht greift. Der viel stärker auf Kinderfilm, anstatt auf Horror-Abenteuer bauende Streifen mag bezüglich der Produktionsländer eine Ausnahme sein, eine angenehme ist er leider nicht. Viel zu formelhaft arbeitet das Drehbuch einfallslos und frei echter Innovationen das Pflichtprogramm einer derartigen Erzählung ab, so steif vorgetragen wie inszeniert, und dank eines lustlosen Drehbuchs die Teenager die zu knackenden Rätsel derart schnell lösen lassend, dass "Das schaurige Haus" zur schnellen und uninteressanten Schnitzeljagd wird und damit schon einmal einen entscheidenden Sehreiz verliert. 

Ein paar comic-artige Mimen lockern das zu stumpfe und atmosphärisch frei ausgefallene Szenario ein wenig auf. Auf der erwachsenen Seite wäre das der Immobilienmakler, der im Laufe der Zeit leider aufgrund seiner schrägen Besetzung zum obligatorischen Bösewicht, anstatt zum schrulligen Sidekick  werden muss. Auf der jugendlichen Seite ist dies die Rolle des Fritz, der stets zwischen unreif und mutig grotesk hin und her pendelt und damit manche Erwartung eines typischen Verhaltens humoristisch zu sprengen weiß. Gern könnte es einen Nachzügler zu diesem mageren Film geben, in welchem er zur Hauptfigur wird, auch wenn sein Darsteller selbst eher mittelmäßig agiert. Letztendlich guckt sich "Das schaurige Haus" in seiner billig umgesetzten Art arg wie eine TV-Produktion, was mit Blick auf Regisseur Daniel Prochaska nicht verwundern muss, arbeitete er zuvor doch fast ausschließlich für den TV-Bereich. Weder Regie, Buch, noch Kamera wissen den Endspielort einer Tropfsteinhöhle stimmig oder optisch zu nutzen, jedes Klischee muss bis zum Ende des Streifens hin bedient werden, manche inhaltliche Randerscheinungen verlaufen im Nichts, so z.B. der interessante Aspekt von österreichischer Fremdenfeindlichkeit eines Deutschen gegenüber, und warum sich das zentrale Liebespaar in romantisch gewollten Szenen grimmig angucken muss, versteht vielleicht nur die Jugend, keine Ahnung ob das aktuell das neue Attraktiv ist.  OFDb

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