27.11.2021

BIG BAD RAT (2020)

Es ist zwar charmant mit anzusehen, wie in einem Film aus modernen Zeiten eine Gruppe von Leuten nach und nach einer handgemachten Riesenratte zum Fraß vorfallen, indem diese billig Retro animiert auf ihnen herum kaut, wie es einst die Krokodile um die 80er Jahre herum im Kino taten, wenn die Schauspieler trashig anzusehen in ihren Mäulern lagen. Und auch das Zeigen der Ratte mittels einiger einzelner Körperteile im Bild und erst gegen Ende komplett zu sehen erinnert an das alte Vorgehen. Aber dieser vergangene Look allein reicht leider nicht aus, um einen kompletten Film zu füllen. Fängt die Chose noch passend zu diesem Gimmick mit zwei Rednecks an, die Chemiemüll entsorgen sollen, so weiß alles was danach kommt stilistisch kaum in diese augenzwinkernde Retrowelt zu passen und mit seiner Geschichte zudem auch kaum zu interessieren. Etwas Komikpart darf ein Kammerjäger versprühen und wird damit inmitten von Schnarchnasen zur einzig interessanten Figur, aber der kann weder seinem Vorbild aus "Arachnophobia", noch der Titelfigur aus "Big Ass Spider!" das Wasser reichen, bleibt im Vergleich also auch eine müde Figur, und so bleiben dem Filmfreund meist lediglich die nicht seltenen Rattenauftritte, um ihn bei Laune zu halten. 

Wie erwähnt stemmt dies keinen kompletten Film, und so schaut sich "Big Freaking Rat" (Originaltitel) eher anstrengend anstatt unterhaltsam. Was würde ich ihn gerne mehr mögen, aber die Figuren funktionieren einfach nicht, um den obligatorisch dünnen Plot interessanter zu gestalten. Da es sich bereits um den siebten Film von Regisseur Thomas J. Churchill handelt, scheint er es einfach nicht besser zu können, auch wenn sein Engagement einen derartigen Film mit der Verbeugung vor alten Tagen sowohl zu schreiben, als auch zu inszenieren, lobenswert zu nennen ist. Vielleicht sollte er als Produzent des Ganzen sich nächste Mal lieber auf diese Position reduzieren und wen auf den Regiestuhl lassen, der einen solchen Beitrag weniger ungelenk umgesetzt bekommt, denn der Filmfreund wäre an sich schließlich nicht bös um derartige Genre-Beiträge, sofern sie funktionieren würden. Und man kann Churchill wahrlich nicht vorwerfen er hätte den Streifen mit zu viel Komik verwässern. Das Gleichgewicht aus Komik und Monsterfilm stimmt in "Big Bad Rat", der Film weiß nur einfach nicht für das Schicksal der Figuren und den Verlauf ihrer Erlebnisse mit und ohne die Riesenratte zu interessieren.  OFDb

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